Drägerwerk ist ein waschechter Corona-Profiteur. Mit dem gestiegenen Bedarf an Schutzausrüstung hat sich der Kurs seit Aufflammen der Krise verdoppelt. Jetzt vermeldet der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern einen neuen Großauftrag für die Lieferung von Atemschutzmasken in die USA.
Drägerwerk soll FFP2-Masken in einer Anzahl im höheren zweistelligen Millionenbereich an das US-Gesundheitsministerium liefern. Die Schutzmasken werden ab September innerhalb von 18 Monaten ausgeliefert.
FFP ist die englische Abkürzung für Filtering Face Pieces und bezeichnet die Einteilung von Atemschutzmasken in Schutzklassen. Es gibt insgesamt drei Klassen, wobei FFP3 die sicherste für Masken ist.
Produktion voll ausgelastet
Für den Großauftrag baut das Lübecker Unternehmen extra eine Produktionsstätte an der US-Ostküste. Damit baut Drägerwerk seine Produktionskapazitäten weiter aus. Bisher produzierte der Konzern in Südafrika und Schweden – beide Werke sind seit Wochen ausgelastet. „Um den Bedarf trotzdem zu decken, stellen wir in den USA exklusiv lokal eine neue Fabrik hin“, sagt Rainer Klug, Vorstand des Unternehmensbereichs Sicherheitstechnik bei Dräger. Ein solches Modell wäre auch in anderen Ländern möglich, besonders in Europa, fügte Klug hinzu.
Trotz der positiven Meldung ging es für die Aktie heute rund zehn Prozent nach unten. Angesichts der jüngsten Rallye war eine Konsolidierung ohnehin hinfällig. Seit Anfang März verdoppelte sich der Kurs der Aktie. Trader, die auf steigende Kurse gesetzt haben, sollten nun erste Teilverkäufe in Erwägung ziehen.