Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, erwartet eine Verlängerung der Konjunkturschwäche. Die Volatilität an der Börse dürfte hoch bleiben. Ein Grund, pessimistisch zu sein, sei das aber nicht.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Kater, die UBS übernimmt die Credit Suisse, die Silicon Valley Bank hat der Staat gerettet. Ist die Bankenkrise damit vom Tisch?
Dr. Ulrich Kater: Die Credit Suisse hatte ein angeschlagenes Geschäftsmodell. In normalen Kapitalmarktzeiten hätte die Bank die Gelegenheit gehabt, dieses aus eigener Kraft zu reparieren. Wir haben aber keine normalen Kapitalmarktzeiten, sondern eine historische Zinswende hinter uns. Das setzt den gesamten Finanzsektor weltweit unter Druck, der auch noch etwas anhalten wird. Schwächere Glieder in der Kette müssen deshalb im Einzelfall gestärkt werden. Das ist im Fall der Credit Suisse durch die Fusion geschehen. Dort, wo andere Banken im Einzelfall ähnliche Probleme haben, werden Aufsicht und Notenbanken ähnlich handeln.