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26.08.2022 Thorsten Küfner

Dow und Nasdaq schwach - Amazon und Electronic Arts im Blickpunkt

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Nasdaq 100

Die von der US-Notenbank Fed angekündigten weiteren Leitzinsanhebungen haben die US-Börsen am Freitag sichtbar unter Druck gesetzt. Zuletzt büßte der Leitindex Dow Jones Industrial 1,52 Prozent auf 32 785,73 Punkte ein und pulverisierte damit die Zwischenerholung der letzten zwei Handelstage.

Der marktbreite S&P 500 sank um 1,89 Prozent auf 4119,59 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 sackte um 2,46 Prozent auf 12 820,85 Zähler ab. Viele Technologieformen sind zur Finanzierung ihrer Wachstums stärker von Krediten abhängig als Unternehmen aus traditionelleren Branchen und entsprechend verwundbar bei steigenden Zinsen.

"Die Wiederherstellung der Preisstabilität wird wahrscheinlich die Fortsetzung einer restriktiven Geldpolitik für einige Zeit notwendig machen", sagte Fed-Chef Jerome Powell im Rahmen der Notenbankkonferenz von Jackson Hole. Zudem spreche die historische Erfahrung dagegen, die Geldpolitik zu früh zu lockern.

Powell gab jedoch noch keine klaren Signale für die nächste Zusammenkunft. "Unsere Entscheidung auf der September-Sitzung wird von der Gesamtheit der eingehenden Daten und den sich entwickelnden Aussichten abhängen", sagte der Notenbanker. Es könnte jedoch ein erneut "außergewöhnlich großer" Zinsschritt notwendig werden.

Nasdaq 100 (WKN: CG3AA3)

Unternehmensseitig sorgte eine Vielzahl von Nachrichten für Kursausschläge. Die Aktien von Electronic Arts (EA) blieben mit einem Plus von 5,7 Prozent deutlich hinter ihrer vorbörslichen Entwicklung zurück, wenngleich das immer noch für den Spitzenplatz im Nasdaq 100 reichte. Zunächst hatten US-Medien über ein milliardenschweres Kaufgebot von Amazon berichtet. Doch dann hieß es beim Fernsehsender "CNBC", dass der Handelskonzern wohl doch kein Interesse an dem Online-Spieleentwickler habe. Bei Amazon fiel das Kursminus mit 2,8 Prozent im Rahmen der allgemeinen Technologiewerte-Schwäche aus.

Derweil sind die Verhandlungen zur Übernahme des Krebsmedikamentenherstellers Seagen durch den US-Pharmakonzern Merck & Co laut Insidern ins Stocken geraten. Grund seien die unterschiedlichen Preisvorstellungen auf beiden Seiten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Beide Seiten äußerten sich zunächst nicht. Die Seagan-Papiere sackten um gut acht Prozent ab, wogegen die Merck-Titel als einziger Gewinner im Dow knapp im Plus notierten.

Das Halbleiterunternehmen Marvell Technology gab einen schwachen Ausblick ab, was dessen Titel mit einem Kursverlust von 6,7 Prozent quittierten. Dell-Aktien büßten nach einem ebenfalls negativem Ausblick des PC-Herstellers rund zehn Prozent ein.

Dass die US-Biotechfirma Moderna den deutschen Rivalen Biontech und dessen Partner Pfizer wegen angeblicher Patentrechtsverletzungen bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen verklagt, ließ deren Kurse vergleichsweise kalt: Die in New York gelisteten Anteilscheine des Mainzer Coronaimpfstoff-Pioniers verloren mit 2,2 Prozent weniger als der Nasdaq 100, während sich die Pfizer-Titel mit einem Minus von 1,2 Prozent im schwachen Markt noch besser behaupteten.

Die Gap-Anteilscheine verloren mit dem Markt 1,6 Prozent. Die Modekette hatte für das abgelaufene Quartal überraschend einen Gewinn und eine bessere Umsatzentwicklung gemeldet. Der Kosmetikkonzern Ulta Beauty profitierte mit einem minimalen Kursanstieg von angehobenen Unternehmenszielen.

Beim Anbieter Cloud-basierter Unternehmenssoftware Workday sorgte ein überraschen guter Zwischenbericht für ein Kursplus von zweieinhalb Prozent. Die Aktien des Branchenkollegen Everbridge sprangen sogar um gut zwölf Prozent hoch. Insidern zufolge prüft das Unternehmen verschiedene strategische Optionen inklusive eines Verkaufs.

Mit Material von dpa-AFX

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