Die Anleger an den US-Börsen sind am Mittwoch angesichts der immer noch unklaren Auswirkungen des Coronavirus zwischen Sorgen und Optimismus hin- und hergerissen worden. Erholungsversuche wurden im Handelsverlauf immer wieder abgebrochen und zahlreiche neue Nachrichten zum Stand der Epidemie an der Wall Street verarbeitet.
Der Dow Jones Industrial beendete den Handel letztlich mit 0,46 Prozent im Minus bei 26.957,59 Punkten und damit erstmals wieder seit Oktober unter der Marke von 27.000 Punkten. In den nunmehr fünf vergangenen Handelstagen hat der US-Leitindex damit rund acht Prozent eingebüßt und ist dabei vor allem am Montag und Dienstag steil auf Talfahrt gegangen.
"Da Corona keine Grenzen kennt, ist das Risiko für die Weltwirtschaft derzeit nur sehr schwer einschätzbar", sagte ein Marktteilnehmer. "Die Märkte befinden sich weiterhin im Klammergriff."
Der marktbreite S&P 500 gab am Mittwoch um 0,38 Prozent nach auf 3.116,39 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 konnte sich dagegen im Plus halten und erholte sich minimal um 0,44 Prozent auf 8.873,76 Zähler.
Von Interesse sind nun Aussagen von US-Präsident Donald Trump und den US-Gesundheitsbehörden. Trump will mit den Behörden zusammen die Öffentlichkeit über die Anstrengungen und Fortschritte im Kampf gegen die tödliche Lungenkrankheit informieren. Am Dienstag bereits war bekannt geworden, dass die US-Regierung 2,5 Milliarden Dollar bereitstellen will, unter anderem für die Entwicklung eines Impfstoffes. Die Mittel müssen vom Kongress aber noch bewilligt werden. Von diesen Hoffnungen profitierten erneut die Aktien von Regeneron Pharmaceuticals mit plus 3,5 Prozent. Sie sind nun wieder so teuer wie zuletzt im Herbst 2017.
Das Biotech-Unternehmen arbeitet verstärkt mit dem US-Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (HHS) zusammen, um eine Antikörperbehandlung gegen das Virus zu entwickeln. Daher hatten die Papiere am Montag und Dienstag mit deutlichen Kurszuwächsen zu den ganz wenigen Gewinnern an der US-Börse gezählt. Gilead Sciences stiegen um 6,6 Prozent. Auch auf dieses Biotech-Unternehmen setzen Anleger mit Blick auf die Bekämpfung des Coronavirus.
(Mit Material von dpa-AFX)