Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat zuletzt gleich mehrere starke News liefern können. Zunächst hat die US-Medikamentenbehörde FDA das Gentherapie-Mittel Zolgensma zugelassen. Es soll zur Behandlung der Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (Muskelschwund) bei Säuglingen und Kleinkindern zur Anwendung kommen. Novartis teilte mit, eine Einmalbehandlung solle eine teurere lebenslange Therapie der Krankheit ersetzen. Die für die Behandlung erforderliche Einzeldosis kostet nach Angaben von Novartis 2,125 Millionen Dollar (knapp 1,9 Millionen Euro). Es ist damit das teuerste Medikament der Welt, aber immer noch deutlich günstiger als das Konkurrenzmittel Spinraza von Biogen. Dieses ist zwar in der Einzeldosis deutlich günstiger, muss jedoch regelmäßig verabreicht werden, was es in der Summe wiederum deutlich teurer werden lässt.
Drei Projekte mit positiven News
Gute News gab es aber auch zu zahlreichen weiteren Projekten. Starke Daten lieferte beispielsweise Xolair. In zwei Phase-3-Studien sei die Anzahl von nasalen Polypen bei Erwachsenen mit chronischer Rhinosinusitis reduziert worden, so. Wichtige co-primäre und sekundäre Endpunkte der Studien seien erreicht worden.
Zudem lieferte Novartis überzeugende Daten für eine Kombitherapie mit Kisqali zur Behandlung einer bestimmten Form von Brustkrebs. Die Überlebensrate der Frauen lag bei gut 70 Prozent, so Novartis. In der Studie wurde Kisqali als Erstbehandlung mit einer Antihormontherapie (endokrine Therapie) kombiniert. Laut Novartis sind die Daten als statistisch signifikant einzustufen. Neben der Präsentation am ASCO-Kongress hat Novartis die Ergebnisse auch im "The New England Journal of Medicine" veröffentlicht.
Und auch die ersten Daten zur Wirksamkeit von Capmatinib zur Behandlung von Lungenkrebs waren vielversprechend.
Aktie glänzt mit Stärke
Die Aktie von Novartis schlägt sich in einem schwachen Marktumfeld weiter extrem stark. Zum Wochenauftakt gewinnt das Papier 0,7 Prozent auf 86,67 Franken. Damit notiert die Aktie weiterhin nur knapp unter dem bei 91,23 Euro im Juli 2015 markierten Allzeithoch. DER AKTIONÄR empfiehlt, bei der Aktie weiter an Bord zu bleiben. Auch die Dividendenrendite von derzeit 3,3 Prozent ist nicht zu verachten.