Die Dividendenperle Evonik bleibt für die Experten der US-Bank JPMorgan weiterhin ein klarer Kauf. So hat deren Analyst Chetan Udeshi die Einstufung für die Anteilscheine des Chemieproduzenten mit einem Kursziel von 25 Euro mit "Overweight" bestätigt. Es gibt für die Evonik-Papiere heute allerdings auch eine negative Meldung...
Udeshi hob nach einem Webinar mit Unternehmenschef Christian Kullmann seine Schätzungen für den Umsatz und die bereinigten Gewinne des Spezialchemiekonzerns an. Dies schrieb er in seinem am Montag vorliegenden Kommentar. Kullmann habe eine schlankere und effizientere Kostenstruktur, weitere Fortschritte bei der Portfolio-Optimierung und den anhaltenden Fokus auf Innovationen als mittelfristige Prioritäten hervorgehoben. Offenbar trotze Evonik dank Selbsthilfemaßnahmen dem schwachen Branchenumfeld
Es gab aber auch diese Meldung: Die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum haben sich im September überraschend weiter verschlechtert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator sank um 1,5 Punkte auf minus 15,4 Zähler, wie Sentix am Montag in Limburg mitteilte. Es ist der dritte Rückgang in Folge und der tiefste Wert seit Beginn des Jahres. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Anstieg auf minus 12,2 Punkte erwartet. Vor allem schwache Stimmungswerte aus Deutschland belasteten den Konjunkturindikator, der auf einer Umfrage unter Investoren basiert.
Die Bewertung der aktuellen Lage wurde für die Eurozone erneut schlechter beurteilt. Der entsprechende Unterindikator sank auf den tiefsten Stand seit Ende des vergangenen Jahres. Eine Besserung zeigte sich allerdings bei den Erwartungen. Hier ist der Unterindikator im September nach zwei Rückgängen wieder gestiegen.
"Die Konjunktur in Euroland bleibt unter Druck", hieß es von Sentix. Beim erneuten Stimmungsdämpfer sei die deutsche Wirtschaft "maßgeblich beteiligt". Der Stimmungsindikator für die größte Volkswirtschaft der Eurozone ist weiter gefallen, wobei sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen zum dritten Mal in Folge schlechter beurteilt wurden.
Hoffnung mache den Anlegern in diesem Zusammenhang die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik, schreiben die Sentix-Experten. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am Donnerstag über den Leitzins entscheiden. An den Finanzmärkten wird fest mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Aktie weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die Aussichten für den breit aufgestellten Chemiekonzern sind gut. Die Bewertung ist im historischen sowie im Branchenvergleich relativ günstig und die Dividendenrendite mit 6,3 Prozent hoch. Der Chemietitel bleibt ein Kauf, der Stoppkurs sollte bei 15,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX