Die Aktie von Europas größtem Versicherer Allianz kann am Donnerstag erneut deutlich zulegen. Mehr als zwei Prozent auf 137,25 Euro geht es am Nachmittag nach oben. Damit befindet sich der Wert nur noch knapp unter seinem erst vor Kurzem bei 139,75 Euro markierten 6-Jahreshoch. Gut aufgenommen wurde auch die jüngste Meldung, dass sich die Allianz von ihrem amerikanischen Sorgenkind Fireman's Fund nun trennt. Der Schweizer Versicherer Ace übernimmt das Geschäft mit wohlhabenden Privatkunden des US-Schadenversicherers für 365 Millionen Dollar (umgerechnet 293 Millionen Euro), wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Der Geschäftsbereich, der 2013 Prämieneinnahmen von 891 Millionen Dollar verbucht hatte, soll künftig in Ace integriert werden. Beide Seiten wollen den Kauf im zweiten Quartal 2015 abschließen. Das-Fireman's-Fund-Geschäft mit Firmenkunden will die Allianz wie bereits bekannt in ihre Industrieversicherungssparte AGCS eingliedern. Die Altlasten aus Asbest- und Umweltschäden, Arbeitsunfällen und Bauschäden soll eine Abwicklungsgesellschaft mit dem Namen San Francisco Re übernehmen.
Russland-Geschäft unter der Lupe
Dennoch gibt es bei den Anlegern auch Grund zur Sorge. Die Allianz ist stark in Russland engagiert. Die jüngsten Turbulenzen dort könnten demnach auch den Versicherungskonzern unter Druck bringen. Die US-Bank JPMorgan gibt hier aber Entwarnung. Nach einer Analyse der Russlandaktivitäten des Versicherers haben die Analysten die Allianz-Aktie auf „Overweight“ belassen. Der Konzern verfüge von allen Versicherern, die er beobachte, zwar über das größte Engagement in Russland, schrieb Analyst Michael Huttner in einer Studie vom Donnerstag. Dennoch falle es relativ bescheiden aus, wenn man bedenke, wie groß die Allianz sei. Zwar seien Risiken angesichts der Russlandkrise durchaus vorhanden, diese dürften jedoch verhältnismäßig moderat sein.
Auch DER AKTIONÄR ist optimistisch, was die weitere Entwicklung der Allianz-Aktie angeht. Nicht nur die günstige Bewertung mit einem 2015er-KGV von 10, auch die beste Dividendenrendite im DAX von derzeit gut fünf Prozent sprechen für den Wert.
(Mit Material von dpa-AFX)