Die Ölpreise haben sich am Dienstag nach einem schweren Kurseinbruch zum Wochenauftakt vorerst stabilisiert. Am Morgen konnten die Preise für europäisches als auch amerikanisches Rohöl leicht zulegen, nachdem sie am Vortag nach einer Zuspitzung der Coronavirus-Krise noch jeweils etwa fünf Prozent gefallen waren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 56,62 US-Dollar. Das waren 31 Cent mehr als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg ebenfalls geringfügig um 27 Cent auf 51,70 Dollar.
Trotz der aktuellen Stabilisierung an den Finanzmärkten bleibt die Virus-Krise ein bestimmendes Thema an den Märkten. Im Mittelpunkt des Interesses steht vor allem die Frage, wie stark sich das Virus außerhalb Chinas ausbreiten und zu einer Bedrohung für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft werden kann. Laut jüngsten Meldungen ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Südkorea weiter stark gestiegen.
Nach Angaben des saudi-arabischen Energieministers Abdulasis bin Salman hat das Ölkartell Opec nach wie vor keine Entscheidung über eine weitere Kürzung der Fördermenge zur Stabilisierung der Ölpreise gefällt. In der kommenden Woche treffen sich die Opec-Länder mit den in der Opec+ zusammengefassten Förderstaaten wie Russland, um über die künftige Förderpolitik zu beraten.
Die Aktie von Royal Dutch Shell ist zuletzt insbesondere auch durch die schwachen Ölpreise deutlich unter Druck geraten. Auch am Dienstag kann sich das Papier trotz der Stabilisierung am Ölmarkt vorerst nicht erholen. Zumindest muss die Aktie von Royal Dutch Shell aber keine weiteren Verluste hinnehmen. Charttechnisch ist der Wert klar angeschlagen. Anleger sollten hier vorerst an der Seitenlinie verharren und eine Kursberuhigung abwarten. Nicht zu verachten weiterhin ist die hohe Dividendenrendite von derzeit 7,5 Prozent.
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(Mit Material von dpa-AFX)