Während in den USA viele wichtige Unternehmen ihre Quartalszahlen bereits präsentiert haben, gewährt nun mehr als ein Drittel der DAX-Konzerne Einblick in die Bücher – auch Siemens ist dann mit von der Partie. Nachdem die Rivalen ABB und General Electric bereits an der Reihe waren, richten sich die Augen der Anleger nun auf den deutschen Industrie-Riesen.
Umbau schreitet voran
Es waren zuletzt schwere Zeiten für die großen Industriekonglomerate. An der Börse bevorzugen die Investoren inzwischen spezialisierte Einzelkonzerne. Zudem belasteten kriselnde Sparten wie das Kraftwerksgeschäft die Bilanzen. Es wird nun spannend, wie die Zahlen von Siemens ausfallen. Die Vorgaben zeigen keine klare Tendenz. Während ABB die Erwartungen übertroffen hat, mussten die Anleger bei GE die nächste Enttäuschung hinnehmen.
Bei Siemens wird es vor allem darauf ankommen, wie sich die kriselnde Kraftwerkssparte entwickelt hat. Unabhängig von den Zahlen treibt Konzernchef Joe Kaeser den Umbau voran. Er will Siemens klarer aufstellen und nach der Windkraftfusion mit Gamesa und dem Börsengang der Tochter Healthineers weitere strukturelle Maßnahmen tätigen. So soll die Zugtechnik mit Alstom fusionieren, die Kraftwerke könnten ebenfalls abgespalten werden. Doch damit nicht genug: Langfristig sieht die „Vision 2020+“ vor, dass sich Siemens lediglich auf die zukunftsträchtige Fabrik- und Gebäudeautomation sowie die Tochter Healthineers konzentrieren wird.