Europas größter Versicherungskonzern Allianz hält heute in München seinen Capital Markets Day ab. Wie der Kursverlauf am Freitag schon erahnen lässt, lösen die neuen Wachstumsziele für die nächsten drei Jahre keine Begeisterungsstürme bei den Anlegern aus. Doch es gibt auch keinen Grund pessimistisch zu sein.
Vorstand Oliver Bäte will den operativen Gewinn zwischen 2018 und 2021 im Schnitt um jeweils vier Prozent steigen, wie aus der Präsentation für Analysten und Investoren hervorgeht. Der Nettogewinn je Aktie soll mit mindestens fünf Prozent noch stärker zulegen. Bei der Eigenkapitalrendite bleibt die Allianz bei einem Ziel von mindestens 13 Prozent; nach neun Monaten 2018 waren es allerdings schon 13,8 Prozent.
Bei der Solvenzquote will die Allianz künftig "mindestens 180 Prozent" erreichen, bisher war eine Spanne von 180 bis 220 Prozent das Ziel. Hier hatte der Versicherer zuletzt bei 229 Prozent gelegen. Das Absenken der Zielquote gibt Bäte Spielraum für weitere Aktienrückkäufe. Diese hingen "von internen und externen Wachstumsmöglichkeiten" ab, heißt es in der Präsentation. An der Dividendenquote von 50 Prozent will die Allianz nicht rütteln.
Basisinvestment
Die erste Kursreaktion auf die neuen Wachstumsziele mag enttäuschend sein, doch hängt dies auch mit der gestiegenen Verunsicherung im Hinblick auf den G20-Gipfel heute und morgen zusammen. Grundsätzlich scheint die Strategie von Bäte die richtige zu sein. Die Aussicht auf stetig steigende Gewinne und eine hohe Dividendenrendite macht die Allianz zum Basisinvestment für langfristig orientierte Anleger.