Rote Autos sind schnell, Menschen, die Kaviar essen, reich und Unternehmen, deren Aktien unter drei Euro notieren, günstig. Manche Vorurteile halten sich hartnäckig.
Manchmal mag der Ersteindruck stimmen, doch bevor man mit einem roten Auto zum Ampelsprint antritt, sollte ein Blick unter die Haube geworfen werden.
Vor allem manchem Anleger, der 2021 frisch an die Börse gestartet ist, ist nicht immer sofort klar, was ein optisch günstiger Kurs bedeutet. Zunächst einmal sehr wenig: Entscheidend ist, wie viele Aktien es pro Firma insgesamt gibt und wie hoch die tatsächliche Marktkapitalisierung ist.
So könnte man etwa denken, die Solar-Aktie von Meyer Burger sei bei einem Kurs von unter einem Euro ein Leichtgewicht im Vergleich zur „teuren“ Solarfirma SMA Solar mit einem Kurs bei 44 Euro. Doch unterm Strich sind beide Firmen mit rund einer Milliarde Euro gleich viel wert.
Dennoch: Ein Blick auf Aktien, die unter drei Euro notieren, kann sich lohnen. Oft stimmt das Vorurteil und die Firmen sind relativ jung in ihrer Historie und besonders „heiß“. Viele Pennystocks kommen etwa aus dem volatilen Rohstoffbereich, wo eine hohe Anzahl von Aktien üblich ist.
Zwar starteten viele Erfolgsstorys wie Tesla oder Google mit bereits relativ hohen Kursen durch – doch gleichzeitig gibt es legendäre Höhenflüge von Aktien, die heute 10.000 Prozent höher stehen, doch damals unterschätzte Pennystocks waren. So notierte etwa Microsoft vor 30 Jahren als absoluter Underdog an der Börse – und ist mittlerweile zum Weltkonzern aufgestiegen.