Jeden Tag werden rund um den Globus 183 Milliarden E-Mails verschickt. Davon sind 85 Prozent sogenannter „Spam“, also nutzlose Werbebotschaften. Im vergangenen Jahr nahm der elektronisch verbreitete Werbemüll um 30 Prozent zu. Das weltweite Spam-Volumen hat mittlerweile pro Monat die Größe der gesamten Yahoo-Datenbank angenommen. Die Folge: verstopfte E-Mail-Postfächer, verlorene Zeit.
Der israelische Konzern Commtouch beschäftigt sich mit einem der lästigsten Probleme des IT-Zeitalters: mit Spam.
Jeden Tag werden rund um den Globus 183 Milliarden E-Mails verschickt. Davon sind 85 Prozent sogenannter „Spam“, also nutzlose Werbebotschaften. Im vergangenen Jahr nahm der elektronisch verbreitete Werbemüll um 30 Prozent zu. Das weltweite Spam-Volumen hat mittlerweile pro Monat die Größe der gesamten Yahoo-Datenbank angenommen. Die Folge: verstopfte E-Mail-Postfächer, verlorene Zeit. Das israelische Softwarehaus Commtouch hat sich auf die Bekämpfung von Viren, Spam und Phishing (Ausspionieren) spezialisiert. Eines der größten Probleme sieht das Unternehmen derzeit in den sogenannten „Zombies“, infizierten Computern, die zum Spam-Versand missbraucht werden.
50 Millionen E-Mail-Postfächer und 500 Millionen E-Mails analysiert Commtouch täglich über sein Netzwerk. 57 Partner zählen zum Kundenkreis, darunter bekannte Service-Provider wie web.de, AOL Deutschland oder G Data. In New York sprach DER AKTIONÄR mit Commtouch-Gründer und Vorstandschef Gideon Mantel. Jedes Quartal gewinnt sein Unternehmen zwischen sechs und neun OEM-Kunden hinzu. Im vorigen Jahr stieg der Umsatz um 84 Prozent auf 7,2 Millionen US-Dollar. Im laufenden Turnus peilt die Führungsspitze 11,2 bis 12,5 Millionen Dollar Umsatz an. Pro Aktie soll den Planungen zufolge ein Gewinn von drei bis vier Cent hängen bleiben.
Gewiss ist Commtouch mit einem relativ geringen Börsenwert von gerade einmal 104 Millionen Dollar kein konservativer Titel. Zumal sich das 2007er-KGV auf immerhin 36 beläuft. Für 2008 rechnet DER AKTIONÄR aber mindestens mit einer Gewinnverdopplung, das KGV würde dann 18 betragen – für einen reinrassigen Wachstumswert durchaus attraktiv. Und weitere Gewinnsteigerungen sind möglich: Weil die Fixkosten des 50-Mitarbeiter-Betriebs trotz des rasanten Geschäftsausbaus weitgehend konstant bleiben, wirkt jeder neue Kunde wie ein Hebel auf den Profit.
In der Kasse liegen zehn Millionen Dollar – Tendenz steigend. Mit der Liquidität kann sich die Führungsspitze Akquisitionen im Technologiebereich vorstellen. Die Risiken sind alles in allem überschaubar, der Kundenstamm ist mit langfristigen Verträgen gebunden. Ebenfalls ein Kaufargument: Das Management nimmt den Kapitalmarkt ernst und geht mehrmals im Jahr auf Roadshow. Von so etwas profitiert auch der Kurs: Seit Mitte 2006 befindet sich der Nasdaq-Titel in einem stabilen Aufwärtstrend, die Notiz legte um gut 80 Prozent zu.
Kursziel bei Commtouch: 1,60 Euro. Stopp: 0,73 Euro.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 14/2007.