Der Gründer des größten Hedgefonds der Welt sagt: Die Blase ist geplatzt. Entwarnung gibt er dennoch nicht, denn der historische Vergleich zeige, dass einer Übertreibung nach oben oft auch eine längere Übertreibung nach unten folgt.
Bereits Anfang 2021 hatten wir über erste Hinweise seitens Ray Dalio berichtet: Im damaligen, von Robin-Hood-Tradern geprägtem Umfeld, gab es klare Warnsignale. Der Anteil von Retail-Investoren hatte schon damals 95 Prozent des Niveaus vorheriger Übertreibungen erreicht. So lagen die Indikatoren „New Buyer“, „bullishes Sentiment“ und „High Leverage“ bei Tech-Titeln im roten „Bubble“-Bereich.
„Klare Blase“ von Roku und Co.
Erst im Januar 2022 hatte Dalio dann darauf hingewiesen, dass der gesamte US-Markt zu 70 Prozent in einer Blase und sogenannte emerging tech companies wie Roku und Tesla sogar „klar in einer extremen Blase“ seien. Während Netflix und Co abgestürzt sind, hat sich Tesla relativ gut behauptet.
Erst zu hoch – dann zu tief
Jetzt, nach den teils starken Kursverlusten, gibt die Fonds-Legende ein weiteres Update. Ja, die Blase sei geplatzt und damit seien wieder normale Niveaus in vielen Bereich erreicht – siehe Grafik. Aber: Das durchschnittliche KGV ist trotz Rückgang immer noch relativ hoch.
„Wir haben keine extreme Blase mehr, doch das heißt nicht, dass es eine gute Zeit ist, zu kaufen“, so Dalio. Blasen würden oft länger brauchen, um ganz entladen zu werden – beispielsweise zwei Jahre 1929 und ein Jahr zur Jahrtausendwende. „Die Geschichte zeigt, wenn Blasen beginnen zu platzen, überreagieren die Märkte oft auch nach unten.“
Was das für Zoom, Roku und andere Tech-Titel heißt und wie fundiert die Warnung eines Shortsellers vor Tesla ist, sehen Sie im neuen AKTIONÄR TV. Darin enthalten eine weitere Grafik von Ray Dalio:
Hinweis: K+S, Verbio, Solaredge, SMA Solar und Samsung SDI sind Teil des grünen Depot 2030, das auf 40 Prozent Value und 30 Prozent Cash setzt. Mehr dazu hier.