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Dialog Semiconductor: Verkaufssignal droht, Aktie vor wichtiger Marke

Dialog Semiconductor: Verkaufssignal droht, Aktie vor wichtiger Marke
Foto: Börsenmedien AG
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28.07.2017 ‧ Markus Horntrich

Mit den vorgelegten Quartalszahlen konnte Dialog Semiconductor wenig überzeugen. Zweifel an einem Superzyklus beim für Herbst erwarteten iPhone fördern zudem die Skepsis für die Aktie des Apple-Zulieferers. Nun wird es auch technisch brisant.

Das Zahlenwerk bei Dialog Semiconductor hat nicht ausgereicht, um neue Fantasie für die Aktie zu entfachen. Firmen, die derzeit am Markt „nur“ die Erwartungen treffen, werden von den Investoren kritisch beäugt, wie die Kursentwicklung einiger Aktien schließen lässt. Bei Dialog Semiconductor kommt noch ein Quäntchen Unsicherheit dazu, wie es nach 2019 mit dem Kunden Apple weitergehen wird.

Für das zweite Halbjahr 2017 zeigte sich Dialog-Chef Jalal Bagherli im gestrigen Gespräch mit dem AKTIONÄR zuversichtlich. Angesprochen auf einen möglicherweise verzögerten Verkaufsstart des neuen iPhone gab es keinen Hinweis, der eine verlässliche Einschätzung darauf geben könnte, ob insbesondere das vierte Quartal die hohen Erwartungen an Umsatzentwicklung und Profitabilität erfüllen kann oder nicht. Man habe keinen Einfluss darauf, ob die Kunden ihre Produkte einen Monat früher oder später launchen. Ein substanziell anderes Orderverhalten ist derzeit allerdings nicht zu erkennen.

Für die TecDAX-Firma ist das vierte Quartal 2017, in dem der Marktstart für das iPhone 8 erwartet wird, ungemein wichtig. Jeder Verkaufstag mehr oder weniger beeinflusst potenziell das Zahlenwerk. Optimistische Schätzungen erwarten im vierten Quartal bis zu 547 Millionen Dollar Umsatz. Das klingt auf den ersten Blick nach viel, entspricht aber dem Volumen, welches Dialog im vierten Quartal 2014 erreichte, als das größere iPhone 6 auf den Markt kam. Zudem deuten die Prognosen anderer Apple-Zulieferer auf ähnliche Dimensionen hin. Ein gewisser Optimismus ist angesichts des zu erwartenden starken Upgrade-Zyklus beim iPhone und der hohen Wahrscheinlichkeit, dass Dialog den durchschnittlichen Absatzpreis je Gerät erneut steigern kann, durchaus angebracht. Morgan Stanley etwa erwartet, dass Dialog 12 Prozent mehr Powermanagement-Chips für das iPhone liefern wird und dabei auch noch zehn Prozent Content-Wachstum zeigen wird. Mit Blick auf 2018 könnte daher nach Einschätzung der Analysten der Durchschnittspreis um 15 bis 20 Prozent steigen, was unter dem Strich ein massiver Treiber für die Aktie wäre.

Wie ein Damoklesschwert hängt daher die seit Monaten andauernde Spekulation über der Aktie, dass Dialog bei Apple Liefervolumen ab dem Jahr 2019 einbüßen könnte. Was das betrifft, blieb Bagherli bisher bei seiner entspannten Haltung, angesichts der wachsende Zahl an Powermanagement-Projekten beim größten Kunden. Dennoch: Der Kurs hat sich im Vergleich zu ebenfalls für Apple tätige Wettbewerber deutlich schlechter entwickelt.

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Unter Bewertungsaspekten ist Dialog Semiconductor sogar fast schon wieder ein Schnäppchen: STMicro (einer von 20 Werten im AKTIONÄR Titan 20 Index) und AMS, beides ebenfalls in Europa notierte Apple-Lieferanten kommen auf deutlich höhere Bewertungskennzahlen. Sowohl mit Blick auf das KGV als auch beim Unternehmenswert/EBITDA-Verhältnis ist Dialog günstiger als STMicro und AMS.

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Aus charttechnischer Sicht ist der Wert jedoch bereits angezählt. Die Anleger zeigten sich nach den gestern veröffentlichten Zahlen wenig kauflustig und warfen eher Papiere auf den Markt. Seit Februar 2017 befindet sich die Dialog-Aktie in einem kurzfristigen Abwärtstrend. Bei 35 Euro trifft der Wert nun auf eine Unterstützung, die aufgrund der vielen Bestätigungspunkte als markant bezeichnet werden kann. Bricht dieser Support, dürfte die nächste Auffangmarke bei 25 Euro, die aus den 2016er-Tief resultiert, ins Visier genommen werden.

Unter dem Strich ist ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau zu risikoreich, zumal DER-AKTIONÄR-Indikator bereits ein Verkaufssignal geliefert hat. Zwar dürfte das laufende Aktienrückkaufprogramm eine gewisse Kursstabilisierung bringen, allerdings fehlen die Impulse nach oben. Entwarnung gibt es erst, wenn der kurzfristige Abwärtstrend geknackt wird. Vorher ist die Aktie nur etwas für die Watchlist.

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