Die Aktie der DHL Group schwächelt weiter. Hingegen konnte im gestrigen Handel die Fedex-Aktie kräftig zulegen. Denn der US-Logistiker will sein Frachtgeschäft Fedex Freight abspalten und an die Börse bringen. Das Geschäft mit den größeren Frachten soll in den nächsten 18 Monaten eigenständig werden, wie der Konzern gestern nach Börsenschluss mitteilte.
Fedex-Chef Raj Subramaniam hatte die Sparte im Juni auf den Prüfstand gestellt. Er will den Konzern schlanker aufstellen. An der Börse feierten die Anleger den Entschluss - Analysten taxieren die Frachtsparte auf einen Unternehmenswert inklusive Schulden von teils mehr als 30 Milliarden US-Dollar. Eine erneute Prognosesenkung nahmen die Anleger dem Rivalen von DHL und UPS dabei nicht mehr so krumm. Das Fedex-Papier stieg im nachbörslichen US-Handel knapp acht Prozent, zwischenzeitlich war das Plus sogar noch größer.
Der Konzern strich seine Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr bis Ende Mai ein weiteres Mal zusammen. So dürften es nun nur noch 19 bis 20 Dollar bereinigter Gewinn je Aktie werden, statt der bisher anvisierten 20 bis 21 Dollar. Überraschend kam das nicht mehr: Analysten hatten zuvor bereits nur noch die Mitte der neuen Prognosespanne auf dem Zettel.
In den drei Monaten bis Ende November erzielte Fedex einen bereinigten Gewinn von 4,05 Dollar je Anteilsschein. Das war etwas mehr als von Experten gedacht und auch eine Steigerung von 6 Cent zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz hingegen ging von 22,2 auf 22 Milliarden Dollar zurück. Die Branche hat derzeit mit dem knappen Budget von Firmen und Verbrauchern zu kämpfen. Kostspieligere Expressdienste haben es angesichts hoher Inflation in den vergangenen Jahren schwerer.
Wer auf eine Fortsetzung der zuletzt positiven Kursentwicklung bei Fedex setzen will, sollte das Investment mit einem Stopp bei 235 Euro absichern. Bei der DHL Group drängt sich aktuell kein Einstieg auf. Hier sollte zunächst von der Seitenlinie aus abgewartet werden, bis eine nachhaltige Bodenbildung erfolgt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Enthält Material von dpa-AFX