Der Bonner Logistikriese DHL hat in der vergangenen Woche enttäuschende Zahlen für das vierte Quartal 2023 präsentiert. Daraufhin ging der DAX-Titel erneut auf Tauchstation. Nach Ansicht zahlreicher Experten sind die Anteilscheine nun unterbewertet. Nach der Meinung von CEO Tobias Meyer übrigens auch, weshalb er nun zugegriffen hat.
So erwarb sich der DHL-Vorstandschef in der vergangenen Handelswoche Aktien im Wert von 194.000 Euro. Ein guter Deal geht es nach Dirk Schlamp von der DZ Bank. Denn er hat den fairen Wert der Papiere der DHL Group zwar um einen Euro gesenkt, das Kursziel von nun 47 Euro lässt aber noch reichlich Luft nach oben. Dementsprechend bekräftigte er die Einstufung mit "Kaufen". Er räumte ein, dass das Zahlenwerk ein eher gemischtes Bild". Er erklärte, dass man auch wegen der erwarteten Belebung der Weltwirtschaft ab dem zweiten Halbjahr das Anlageurteil bestätigt.
Hingegen ist die US-Bank JPMorgan skeptischer. Deren Analyst Samuel Bland hat das Kursziel für die Dividendentitel von 43,00 auf 37,40 Euro deutlich verringert. Seine Einschätzung lautet unverändert "Neutral". Bland erklärte, dass er seine Prognosen nach der Zahlenvorlage reduziert habe. Demnach geht er für 2024 davon aus, dass der Logistikriese eher die unteren Enden der Unternehmenszielspannen erreichen werde. Letztlich dürfte dies aber in erster Linie von der weiteren Konjunkturentwicklung abhängen. Den Ausblick für 2026 hält er für sehr ambitioniert, da dann das operative Ergebnis (EBIT) um rund 50 Prozent erhöhen müsste.
Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die DHL Group sind weiter relativ gut, zudem ist die Bewertung im Branchenvergleich günstig und das Papier lockt mit einer attraktiven Dividendenrendite. Jedoch hat sich die charttechnische Lage weiter verschlechtert. Deshalb drängt sich ein Einstieg aktuell nach wie vor nicht auf. Wer bereits investiert ist, kann dabeibleiben (Stopp: 34,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.