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04.10.2024 Michael Schröder

Deutz nach Gewinnwarnung: Jetzt abstauben?

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Deutz

Deutz hat wegen einer schwachen Nachfrage am „Tag der Deutschen Einheit“ seine Jahresziele zusammengestrichen. Im Gesamtjahr dürften nur noch weniger als 150.000 Motoren verkauft werden, anstatt wie bisher kommuniziert maximal 160.000. Der Motorenhersteller hält dagegen und will Kosten senken, um die Effizienz zu steigern. Die Aktie sackte deutlich ab.

Deutz kämpft seit längerem mit der Konjunkturschwäche. „Unsere Geschäftsentwicklung zeigt, dass wir uns dem Markt nicht entziehen können. Wir sehen aber auch, dass wir, anders als früher, in diesen Zeiten profitabel arbeiten und Geld verdienen“, hatte Deutz-Chef Sebastian Schulte bereits Anfang August gesagt.

Gestern hieß es nun, dass Absatz und Auftragseingang im dritten Quartal unter den bisherigen Erwartungen liegen würden. Der Vorstand rechnet für das laufende Jahr daher nur noch mit einem Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro. Bislang standen 1,9 bis 2,1 Milliarden auf dem Zettel. Zugleich dürfte die operative Marge (EBIT-Marge vor Sondereffekten) bei vier bis fünf Prozent liegen. Der Vorstand hatte hier bislang 5 bis 6,5 Prozent angepeilt.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte Deutz gut 187.000 Motoren verkauft und damit rund zwei Milliarden Euro erlöst. Vor Zinsen und Steuern blieb ein operativer Gewinn von 123,5 Millionen Euro, die entsprechende Marge lag bei sechs Prozent. In den Zahlen ist aber noch die Elektromotorboot-Tochter Torqeedo mit eingerechnet – sie wurde Anfang April an den japanischen Yamaha-Konzern verkauft.

Angesichts der schleppenden Nachfrage will der Vorstand die Maßnahmen wie Kurzarbeit verschärfen. Mit strukturellen Maßnahmen will Deutz zudem die direkten und indirekten Kosten dauerhaft senken und die Effizienz steigern.

Deutz (WKN: 630500)

Die endgültigen Zahlen zum dritten Quartal sollen am 7. November veröffentlicht werden. Weitere Details zur kurz- und zur mittelfristigen Entwicklung dürfte es aber auch schon am kommenden Dienstag (8. Oktober) auf dem Kapitalmarkttag geben. Wieviel von der schleppenden Nachfrage mit der jüngsten Kursentwicklung eingepreist ist, ist fraglich. Fakt ist, dass die überraschende Gewinnwarnung sicher nicht zur Stärkung des Vertrauens gesorgt hat. Hier kann der Vorstand auf dem Kapitalmarkttag aber schnell nachbessern. Anleger warten eine Stabilisierung der Aktie und der Nachfrage trotzdem vorerst an der Seitenlinie ab.

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