Immobilien-Aktien sind die Highflyer am deutschen Aktienmarkt in diesem Jahr. Die Deutsche Wohnen AG, zweitgrößter Wohnungskonzern Deutschlands, hat seit dem Tief im Februar eine atemberaubende Performance von mehr 56 Prozent erzielt. Das Umfeld für diese Unternehmen könnte besser nicht sein: Nullzinsen, starke Immobiliennachfrage und wenig Angebot. Die Folge ist, dass die Mieteinnahmen und die Bewertungen stetig steigen.
Bestes Beispiel ist eben die Deutsche Wohnen, die heute ihre Halbjahresbilanz vorgelegt hat. Eines der Higlights ist ein operatives Gewinnplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 38 Prozent auf knapp 197 Millionen Euro. Der Konzerngewinn legte um knapp 15 Prozent auf 623 Millionen Euro zu, was einer Hochschreibung des Immobilienportfolios um 730 Millionen auf 13,5 Milliarden Euro geschuldet ist.
Mehr Pflege
Für das Gesamtjahr hat Vorstand Michael Zahn folgerichtig die Prognose für den FFO (Fund from Operations) - eine wichtige Kenngröße in der Branche - von mindestens 360 auf mindestens 380 Millionen Euro angehoben. Zudem will man künftig das Geschäft mit Pflegeheimen ausbauen, was mangels der horrend gestiegenen Preise im Wohnungssektor auch nicht weiter verwundert.
Bewertungstechnisch ist die Deutsche Wohnen auch zu anhaltend starkem Wachstum verdammt. Auf dem aktuellen Niveau beziffert sich der Aufschlag auf den Nettosubstanzwert (25,04 Euro pro Aktie) satte 38 Prozent. Das ist sehr viel, auch wenn die Gesellschaft operativ zu glänzen weiß. Es ist davon auszugehen, dass noch sehr hohe stille Reserven im Portfolio der Deutsche Wohnen schlummern, die nach und nach gehoben werden.
Stopp nachziehen!
Die Aktie der Deutsche Wohnen ist seit Empfehlung im Februar bei 24,30 Euro um etwas mehr als 40 Prozent gestiegen. Wer dabei ist, sollte die Gewinne laufen lassen und lediglich den Stoppkurs nachziehen. Mehr Details dazu in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR.