Nachdem der Vorstand der Deutschen Wohnen das Übernahmeangebot seitens Vonovia als "unattraktiv und inadäquat" abgewiesen hatte, hat sich das US-Institut ISS auf die Seite des DAX-Konzerns gestellt. Dies hat Deutsche Wohnen-Vorstand zur Absage der für den 28. Oktober geplanten außerordentlichen Hauptversammlung gezwungen.
Die Deutsche Wohnen nimmt damit Abstand vom Angebot für LEG Immobilien. Obwohl die Investoren und auch einflussreiche institutionelle Stimmrechtsberater (Proxy Advisor) nach intensivem Austausch hinter dem Management und der bisherigen Strategie stehen, kann die erforderliche 75-Prozent-Mehrheit nicht mehr erreicht werden. Denn nach dem feindlichen Vorstoß von Vonovia haben die Stimmrechtsberater ihre Meinung geändert.
Im selben Atemzug bekräftigte der Vorstand allerdings nochmals die Unattraktivität des Vonovia-Angebots. "Das Angebot ist für die Deutsche Wohnen-Aktionäre nicht attraktiv - NAV-Wachstumspotenzial und die hohe Qualiät des Immobilienportfolios sind nicht reflektiert. Wir werden uns nun mit der notwendigen Kraft, Sorgfalt und Unterstützung unserer Aktionäre mit dem Vorstoß auseinandersetzen", sagte Firmenchef Michael Zahn.
Eine Vonovia-Sprecherin wollte die Neuigkeiten auf Anfrage nicht kommentieren. Man habe die Mitteilung zur Kenntnis genommen, sagte sie lediglich.
Basisinvestment
Auch wenn sich Michael Zahn noch wehrt, ein Zusammenschluss der Nummer 1 und 2 hätte sicherlich für alle Beteiligten erhebliche Vorteile. Entsprechend sollte sich eine Fusion auf lange Sicht in steigenden Kursen niederschlagen. Vonovia ist, unabhängig von einer möglichen Fusion mit Deutsche Wohnen, ein Basisinvestment im Immobiliensektor und daher auch Bestandteil im "10-Prozent-Plus-Depot" des AKTIONÄR.