Der Abnutzungskampf geht weiter. Die Auktion für den neuen Mobilfunkstandard 5G ist inzwischen bereits in Runde 321 und noch immer ist kein Ende in Sicht. Die Deutsche Telekom streitet mit Vodafone und Telefónica Deutschland um einen Block, auch der Neueinsteiger 1&1 Drillisch ist weiter im Rennen. Eine Lösung bleibt in weiter Ferne.
Nach 321 Runden stehen bei der 5G-Auktion Gebote in Höhe von 5,77 Milliarden Euro zu Buche. Seit einiger Zeit verläuft die Versteigerung dabei nach dem immer gleichen Schema. Die drei Platzhirsche streiten zuletzt nur noch um einen Block und erhöhen die Gebote pro Runde lediglich um das Minimum von etwa 2,2 Millionen Euro. Drillisch hatte bereits in Runde 227 die Gebote für einige Blöcke deutlicher angehoben und blieb zuletzt eher an der Seitenlinie.
Ein weiter Weg
Offen bleibt, wie die Auktion ausgehen kann. Keiner der Konzerne will auf einen Block verzichten. Gibt man jetzt nach, hätte es dieses Ergebnis vor Wochen deutlich günstiger gegeben – seitdem wurden die Gebot ohne große Veränderungen in die Höhe getrieben. Allerdings dürften die Budgets von Telefónica und Drillisch nicht unbegrenzt seien, Vodafone und die Telekom könnten hier nach wie vor die Chance auf die Ausbootung eines Wettbewerbers wittern.
Klar ist auch, dass die aktuelle Phase noch lange weitergehen kann. Die Konzerne verdienen mit den vorhandenen Netzen derzeit pro Tag mehr Geld, als durch die Neugebote - wenn diese bei 2,2 Millionen Euro pro Runde bleiben – verschlungen wird. In Hektik werden die Mobilfunker deshalb nicht verfallen, denn das neue 5G-Netz wird nach Abschluss der Auktion zunächst einmal ohnehin mit hohen Kosten auf die Bilanzen drücken.
Halteposition
Im schwierigen Marktumfeld bleibt die Telekom-Aktie als traditionell defensiver Wert gefragt. Die Zahlen lieferten zuletzt keine Überraschung, auch bei der 5G-Auktion tut sich wenig. Offen ist, wie es mit der Fusion der US-Tochter weitergeht. Wer bei der T-Aktie bereits dabei ist, bleibt bei der Dividendenperle unverändert an Bord.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.