Die Deutsche Telekom zieht es nach Osteuropa. Der Bonner DAX-Konzern hat am Wochenende verkündet, dass er für eine gute halbe Milliarde Euro den Dienstleister GTS Central Europe übernommen hat.
Die Deutsche Telekom gibt 546 Millionen Euro für die Stärkung des Osteuropa-Geschäfts aus. So viel bezahlt der Konzern nach eigenen Aussagen für den Kauf des Telekommunikationsdienstleisters GTS Central Europe. Das teilte die Telekom am Sonntag in Bonn mit. GTS ist einer der führenden Anbieter von Telekommunikationsdiensten in Zentral- und Osteuropa. Die Gruppe verfügt über eine weitreichende Netzinfrastruktur und mehrere Rechenzentren in der Region.
Wichtiger strategischer Baustein
"GTS ist ein weiteres Element zum Ausbau unserer integrierten Marktposition mit Mobilfunk und Festnetzdiensten", sagte Telekom-Finanzvorstand Timotheus Höttges. Von dem Kauf profitierten vor allem die Telekom-Landesgesellschaften in Polen und in der Tschechischen Republik, die bisher hauptsächlich im Mobilfunkgeschäft tätig seien, sagte Claudia Nemat, Telekom-Vorstand für Europa und Technik.
Mit Vorbehalt der Genehmigung
Die GTS-Gruppe hat nach diesen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 347 Millionen Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 87 Millionen Euro erzielt - jeweils bereinigt um die Zahlen des slowakischen Geschäfts, das Transaktion bei den Verkäufern verbleibe. Verkäufer ist eine Gruppe internationaler Finanzinvestoren. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.
Leicht positive Nachricht
Die Übernahme der GTS-Gruppe zeigt, dass der ehemals träge Staatskonzern in den vergangenen Monaten neuen Schwung bekommen hat und an seiner Neuausrichtung bastelt. Das hat auch der Aktie neuen Schwung verliehen, zumal die gesamte Telekom-Branche aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Nicht zuletzt durch die jüngste Fusionswelle. Der jüngste Zukauf der Bonner ist leicht positiv zu werten. DER AKTIONÄR bleibt daher optimistisch für den DAX-Konzern und sieht in der Aktie weiter einen Kauf.