Der 5G-Ausbau beschäftigt die Telekommunikationsbranche. Noch immer wird in Deutschland heiß darüber diskutiert, ob der umstrittene chinesische Netzwerkausrüster Huawei zugelassen wird. Für eine Überraschung hat nun der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) gesorgt, der eine Kehrtwende hingelegt hat.
Bislang hatte sich BDI-Präsident Dieter Kempf gegen einen Ausschluss chinesischer Anbieter ausgesprochen. Nun die Wende: „Es darf keine Einflussnahme durch ausländische Staaten geben“, so Kempf im Handelsblatt. „Wenn ein Hersteller die technischen, politischen und rechtlichen Kriterien der EU und der Bundesregierung nicht erfüllt, muss er von der Beteiligung am Aufbau des deutschen Netzes ausgeschlossen werden.“
Der Widerstand gegen Huawei wächst damit, die Meinungen bleiben aber gespalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Beziehungen zu China eigentlich nicht durch einen Huawei-Ausschluss auf das Spiel setzen. Doch auch parteiintern fordern inzwischen mehrere Politiker, sie Sicherheitsrisiken nicht aufs Spiel zu setzen.
Die Deutsche Telekom hat beim Ausbau des 5G-Netzes die Wahl zwischen Huawei und den europäischen Wettbewerbern Nokia und Ericsson, die als unbedenklich gelten. Allerdings sind die Produkte von Huawei qualitativ sehr hochwertig und gleichzeitig preislich attraktiver. Die Zwickmühle für den DAX-Konzern, der zuletzt noch viel mit Huawei zusammengearbeitet hat, wird somit offensichtlich.
Es könnte noch etwas dauern, bis es zu einer Entscheidung der Bundesregierung kommt. Für die T-Aktie wäre ein Komplettausschluss Huaweis sicher negativ zu werten. Anleger sollten aber nicht in Panik verfallen. Die Aktie bleibt eine Halteposition.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.