Der Euro ist schwach, die US-Tochterfirma T-Mobile US ist stark und beides hat zu guten Zahlen der Deutschen Telekom für das zweite Quartal des laufenden Jahres geführt. Auch die Analysten sind überwiegend zuversichtlich für die weitere Kursentwicklung – allerdings haben sie dabei noch nicht die neuesten Pläne des Vorstands berücksichtigt.
Mathieu Robilliard, Analyst der britischen Investmentbank Barclays, verweist auch auf das Geschäft der Deutschen Telekom in Deutschland, das doch besser gelaufen sei, als von ihm erwartet. Deshalb erhöhte er seine Schätzungen für den Konzern-Jahresumsatz. Robilliard rät weiter zum "Übergewichten" der Aktie im Depot, senkte jedoch sein Kursziel von 19,50 auf 19,30 Euro. Wolfgang Donie, Analyst der NordLB, freut sich über das erneute deutliche Erlöswachstum des Unternehmens. Deshalb empfiehlt er, die Aktie weiter zu "Kaufen" und erhöhte sein Kursziel von 18,50 auf 19,50 Euro.
Friebel ist überrascht
Robert Grindle, Analyst der Deutschen Bank, hat seine Gewinnschätzungen für die Deutsche Telekom angehoben. Deshalb rät er weiter zum "Kaufen" der Aktie und erhöhte sein Kursziel von 19,25 auf 19,75 Euro. Markus Friebel, Analyst des Analysehauses Independent Research, ist von dem deutlichen Erlöszuwachs überrascht und empfiehlt deshalb weiter, die Aktie zu "Kaufen". Friebel erhöhte sein Kurziel von 19 auf 20 Euro.
Insgesamt raten 20 der von Bloomberg befragten 38 Analysten, welche sich mit der Deutschen Telekom beschäftigen, zum Kauf, zwölf zum Halten und sechs zum Verkauf. Der Gewinn je Aktie für dieses Jahr wird auf 0,73 Euro geschätzt. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 17,06 Euro.
Problemfall wird zur Stütze
Bislang hatten die früheren Vorstände und der jetzige Vorstand beinahe verzweifelt versucht, T-Mobile US zu verkaufen, an der die Deutsche Telekom 67,5 Prozent hält. Dann begann die Trendwende bei dem einstigen Problemfall und mittlerweile ist T-Mobile US eine Stütze des Gesamtkonzerns. Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges sagt, es gebe überhaupt keinen Druck die Tochterfirma zu verkaufen, sie könne sogar bei der für das nächste Jahr erwarteten Auktion von wertvollen und entsprechend teueren Mobilfunk-Frequenzen in den USA alleine bestehen. Höttges versichert: " Das Geschäft läuft auf sich allein gestellt sehr gut. Finanziell sind wir gut gerüstet." Um die Rechte an Frequenzen zu finanzieren, könnte T-Mobile US neue Schulden aufnehmen oder neue Aktien ausgeben.
Ob die Aktie der Deutschen Telekom aus Sicht des AKTIONÄR kaufenswert ist oder nicht, ist in der neuen Ausgabe, 34/2015, zu lesen. Die ist ab 7. August, 23 Uhr unter diesem Link zu finden.