Am Freitag sorgte der britische Telekom-Rivale Vodafone mit einem spektakulären Plan für Aufsehen. Der Telekomkonzern will seine europäischen Funktürme abspalten und möglicherweise an die Börse bringen. Das würde viel Geld in die Kasse spülen und ist sowohl für Anleger wie auch Wettbewerber interessant.
61.700 Funktürme in zehn Ländern würden zu der Vodafone-Sparte gehören. Diese soll auf einen Jahresumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro und einen Kerngewinn von 900 Millionen Euro kommen. Eigenständig wäre es das größte Portfolio seiner Art und würde den spanischen Cellnex-Konzern übertreffen. Laut Reuters würde die Vodafone-Sparte mehr als 15 Milliarden Euro wert sein.
Bereits im Mai 2020 könnte die Funkturm-Tochter eigenständig an den Start gehen, sagte Vodafone-Chef Nick Read. 75 Prozent der Assets befinden sich in den wichtigsten Märkten Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien. Der Plan dahinter ist klar: Ähnlich wie einst Telecom Italian oder Telefónica will Vodafone durch die Abspaltung die Schulden drücken und verborgene Werte heben.
Aufgrund der hohen Schulden und der teuren Übernahme der Liberty-Global-Netze bleibt die Vodafone-Aktie kein Kauf. Dennoch ist die geplante Abspaltung spannend. Blickt man sich die Kursentwicklung von Funkturmaktien wie Cellnex, Inwit oder American Tower an, zeigt sich eine beeindruckende Performance. Kommt es zum IPO der Vodafone-Tocher, könnte somit im kommenden Jahre ein spannendes Investment neu an die Börse kommen.
Bereits vor rund zwei Monaten hatte DER AKTIONÄR auch bei der Deutschen Telekom einen solchen Schritt ins Gespräch gebracht. Die Reaktion der Vodafone-Aktie zeigt, dass in einem solchen Vorgehen deutliches Wertsteigerungspotenzial verborgen liegt. Konservative Anleger bleiben bei der Telekom auch deswegen an Bord.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.