Die Deutsche Telekom soll die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei intensiviert haben - anstatt wie von vielen gefordert, mit dem Rückbau der Technologie zu beginnen, so berichtet das Handelsblatt. Davon seien pikanterweise konkrete Zukunftsprojekte und Erweiterungen mit sensiblen Datenschutzanforderungen betroffen.
Der Bonner Konzern hat die Ausstattung im Bereich Funknetz „RAN“ für das deutsche Netz zu 65 Prozent mit Huawei-Technik bestückt. Von einem Rückbau könne gegenwärtig nicht gesprochen werden. Das belegen auch vertrauliche Unterlagen zu Vorstandstreffen beider Konzerne der vergangenen vier Jahre. Die Zusammenarbeit im Bereich 5G-Ausbau und Open Telekom Cloud (OTC) schreitet voran. So verhandelte T-Systems mit den Chinesen auf Vorstandsebene und vereinbarte gemeinsame Wachstumsziele. Mit OTC spricht die Telekom auch die deutschen Mittelstandskunden bei 5G an und sichert ihnen dabei höchste Sicherheits- und Datenschutzvorkehrungen zu.
Die Telekom habe auf Nachfrage des Handelsblatt erklärt, dass die Umsätze mit Huawei in den vergangenen drei Jahren rückläufig sind und der Anteil der chinesischen Ausrüstung zum heutigen Zeitpunkt in Europa bei 25 Prozent liegt.
In zahlreichen Ländern sorgen sich die Behörden, dass Huawei chinesische Spionage erleichtern könnte. In den Vereinigten Staaten ist das Unternehmen ganz vom 5G-Mobilfunknetz ausgeschlossen. In Frankreich haben die Behörden Huawei zwar nicht offiziell sanktioniert, doch die Regierung will, dass die europäischen Ausrüster Nokia und Ericsson bevorzugt werden. In Deutschland dauert die Diskussion innerhalb der Berliner Regierungskoalition noch an.
Die Telekom-Aktie bleibt solide abgesichert, der Kurs reagiert kaum auf die Diskussionen wegen der chinesischen Netztechnologie. Der Markt glaubt nicht an einen vollständigen Verzicht von Huawei-Technik. Die Telekom-Aktie verbleibt auf der Kaufliste.
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