Die Deutsche Telekom muss heute gleich zwei unangenehme Nachrichten vernehmen. Zum einen fordern die Gewerkschaften mehr Geld. Zum anderen watschen die Verbraucherschützer den Konzern ab. Droht nun auch beim Kurs der T-Aktie großes Unheil?
In der anstehenden Tarifrunde bei der Deutschen Telekom fordert die Gewerkschaft Verdi 5,5 Prozent mehr Geld für die rund 100.000 Beschäftigten des Konzerns in Deutschland. Die Mitarbeiter müssten schließlich am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden. Zudem sollen betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Zu den Spekulationen über einen drastischen Stellenabbau in der Geschäftskundensparte T-Systems kündigte Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder Widerstand an, falls weitere Entlassungen geplant seien.
Warnschuss der Verbraucherschützer
Gegenwind gab es heute aber nicht nur von den Gewerkschaften. Auch die Verbraucherschützer haben sich auf die Deutsche Telekom eingeschossen. Sie kritisieren die Drosselung bei "Flatrate"-Mobilfunktarifen, die als DSL-Ersatz dienen. Konkret mahnte die Verbraucherzentrale Sachsen die Telekom ab, weil der Tarif "Call & Surf Comfort via Funk" die Kunden unangemessen benachteilige.
Keine uneingeschränkte Flatrate
Der abgemahnte Pauschaltarif werbe mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit pro Sekunde im LTE-Netz. Die Verbraucherschützer kritisierten, dass in dem Tarif ab 10 bis 30 Gigabyte Datenvolumen das Tempo gedrosselt wird. Die Telekom zeigte sich bereits einsichtig: "Wo Flatrate drauf steht, soll auch Flatrate drin sein. Wir werden beim Tarif Call & Surf via Funk deshalb nicht mehr von einer Flatrate sprechen."
Kein Grund zur Panik
Anleger sollten sich durch die heutigen Negativschlagzeilen nicht verunsichern lassen. Wirklich Folgen für den Kurs der T-Aktie sollten sie nicht haben. Die positive Einschätzung des AKTIONÄR zur Aktie des Bonner Telekommunikationskonzerns gilt daher unverändert. Investierte Anleger setzen weitere auf eine Kursbelebung bis 15,50 Euro und sichern ihre Position mit einem Stopp bei 9,50 Euro ab.
Mit Material von dpa-AFX