Die Deutsche Telekom hat sich dem in Brüssel laufenden Wettbewerbsverfahren gegen Google angeschlossen. Damit geht der Bonner Konzern gegen die, seiner Auffassung nach, viel zu laxen Vorgaben der EU-Kommission für Google vor.
"Die von der Kommission vorgeschlagenen Auflagen für Google sind für uns vollkommen unzureichend", sagte ein Telekom-Sprecher zur Begründung am Montag und bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Es werde mit zweierlei Maß gemessen, kritisierte er. "Google wird eher mit Samthandschuhen behandelt" - während beispielsweise europäische Telekommunikations-Unternehmen mit ganzer Härte geprüft würden.
Google diktiert die Regeln
Google hat auf dem Markt für Internet-Suchmaschinen inzwischen einen Anteil von 90 Prozent und ist damit fast Monopolist. Firmen sind von den Algorithmen der Suchmaschine so abhängig wie noch nie. Ob ein Onlineshop auf der ersten oder auf der dritten Seite der Suchergebnisse erscheint, ist heute eine Frage, die zwischen Erfolg und Insolvenz entscheiden kann.
Telekom will Gleichbehandlung
In dem zwischen Google und der Deutschen Telekom schwelenden Streit geht es um die Anzeige der Ergebnisse bei der Google-Internetsuche zum Beispiel in Preisvergleichen oder bei Hotels und Restaurants. Google sagte unter anderem zu, Ergebnissen aus konkurrierenden Diensten mehr Platz einzuräumen und eigene Angebote klarer zu kennzeichnen. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia hält diese Zugeständnisse für ausreichend und will das Verfahren beenden. Die Beschwerdeführer, zu denen europäische Medienkonzernen und Googles Internet-Konkurrenten gehören, wehren sich vehement dagegen.
(Mit Material von dpa-AFX)