Die Zahlen der Deutschen Telekom kommen bei den Anlegern am Freitag nicht besonders gut an. Die Aktie verliert knapp zwei Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2023 und zählt damit zu den schwächsten Werten im DAX. Inzwischen haben sich auch einige Experten zur Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr geäußert.
Berenberg-Experte Usman Ghazi sprach von „einigen Schönheitsfehlern“ im Schlussquartal. Mehrere Analysten monierten vor allem, dass das Betriebsergebnis abseits der Beiträge der US-Tochter zum Jahresende etwas schwächer als gedacht ausgefallen sei. Aufs Gesamtjahr gesehen hatte die Telekom trotz eines Umsatzrückgangs aber einen Gewinnsprung hingelegt, weil sie ihre Mehrheitsbeteiligung am Funkturmgeschäft verkauft hatte.
Ghazi listete als kleineren Knackpunkt die etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Service-Umsätze im Deutschlandgeschäft auf. Auch mit dem freien Barmittelfluss der Gruppe zeigte sich der Branchenexperte nicht zufrieden. Den Ausschlag für die leicht verfehlte Erwartung beim Betriebsergebnis abseits der USA haben laut Ghazi die etwas gesunkenen Immobilienerträge der Konzernzentrale gegeben. Emmet Kelly von Morgan Stanley ergänzte als Grund, auch die Kosten der Zentrale seien leicht geklettert.
Alles in allem zeigten sich die Analysten aber recht zufrieden und bestätigten ihre positiven Einstufungen für die Aktie. So auch Georgios Ierodiaconou von der Citigroup, der die Finanzziele als beruhigend beurteilte, zumal das Unternehmen die Erwartungen normalerweise übertreffe. Telekom-Chef Tim Höttges will in diesem Jahr den operativen Gewinn und den freien Mittelzufluss deutlich steigern.
UBS-Analyst Polo Tang hält vor diesem Hintergrund die Telekom-Papiere für günstig. Erwartbare positive Entwicklungen wie die Verdoppelung des freien Mittelzuflusses bis Ende 2024 infolge der Sprint-Fusion seien noch nicht eingepreist.
Für neue Impulse können die Zahlen der Telekom nicht sorgen. Anleger sollten sich aber deshalb nicht beunruhigt zeigen. Vor allem die starke US-Tochter dürfte auch künftig dafür sorgen, dass der Wachstumspfad intakt bleibt. DER AKTIONÄR rechnet damit, dass ein neues Mehrjahreshoch zeitnah erreicht werden kann. Die Magenta-Aktie bleibt ein Basisinvestment.
Mit Material von dpa-AFX
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