Die Fusion von T-Mobile US und Sprint bleibt weiter umstritten. Neben der laufenden 5G-Auktion ist die Zukunft der US-Tochter derzeit der zweite entscheidende Punkt für die Deutsche Telekom. Das Problem: Viele gegensätzliche Interessen spielen hier eine wichtige Rolle. Ein potenzieller Gegner der Fusion ist jedoch aus dem Rennen.
Bereits im März hatte DER AKTIONÄR darüber berichtet, dass US-Justizminister William Barr persönlich in die Sache verstrickt sei. Nun hat er sich tatsächlich für befangen erklärt. Grund ist aber nicht der Zugang zu Aktienoptionen von AT&T, vielmehr hält er auch noch Anteile an T-Mobile US und Sprint.
Bei T-Mobile US geht es um eine Anleihe im Wert zwischen 15.001 und 50.000 Dollar sowie zwei Bonds mit einem Wert von 1.000 Dollar oder weniger. Bei Sprint ist es lediglich eine Anleihe im Wert von maximal 1.000 Dollar. Dies hat Barr in einer Mitteilung an die Ethik-Kommission offengelegt.
Positives Zeichen
Bereits bei der Übernahme von Time Warner durch AT&T hatte sich Barr für befangen erklärt. Aus Sicht der Deutschen Telekom ist der Schritt des Justizministers zu begrüßen. Aufgrund seines großen AT&T-Pakets und seinem ehemaligen Posten als Leiter der Rechtsabteilung des zweiten US-Platzhirsches Verizon war befürchtet worden, dass Barr sich gegen den Deal aussprechen könnte.
Ausgang offen
Es bleibt nach wie vor offen, wie die Wettbewerbshüter in den USA entscheiden. Nachdem sich T-Mobile US und Sprint zuletzt mehr Zeit für die Fusion gaben, dürfte es noch dauern, bis die Entscheidung fällt. Da auch die 5G-Auktion weiter eine Hängepartie bleibt, sollten Neueinsteiger vorerst abwarten. Wer bereits investiert ist, bleibt bei der Dividendenperle mit Stopp bei 12,50 Euro an Bord.