Die Deutsche Telekom hat den Zusammenschluss von T-Mobile US mit Sprint erfolgreich nachverhandelt. Damit wird der starken Entwicklung der Telekom-Tochter Rechnung getragen. Auf den ersten Blick überrascht es dennoch, wie schnell die Sprint-Mutter Softbank Zugeständnisse gemacht hat. Doch der neue Deal macht für beide Seiten Sinn.
Die Deutsche Telekom bekommt mit 43 Prozent ein Prozent mehr an der „neuen T-Mobile US“ als ursprünglich vereinbart. Softbank hält dafür nur 24 statt 27 Prozent. Das Konstrukt ist dabei durchaus kompliziert. Softbank tauscht die Aktien günstiger um als andere Aktionäre und gibt zudem Aktien an die neue T-Mobile ab, die man nur beim Erreichen bestimmter Kursziele zurückbekommt. Zudem wird T-Mobile für bestimmte Geschäftsrisiken entschädigt.
Die Einigung mit der Softbank hat den entscheidenden Vorteil, dass der Zusammenschluss, der sich ohnehin schon in die Länge zieht, nicht weiter verzögert wird. Wäre das Umtauschverhältnis für alle Aktionäre angepasst worden, hätte womöglich eine Hauptversammlung einberufen werden müssen.
Zudem hat die Fusion für Sprint sogar noch mehr Bedeutung als für T-Mobile. Während die Telekom-Tochter ihre ehrgeizigen Pläne vorantreiben will, die Platzhirsche AT&T und Verizon zu attackieren, wäre bei Sprint in der Eigenständigkeit das Überleben gefährdet. Den Konzern drücken hohe Schulden, hinzu kommen abwandernde Kunden und ein lückenhaftes Netz. Mit dem Zusammenschluss findet auch die Softbank nun einen Rettungsanker, um die Verluste der vergangenen Jahre zu stoppen – dies sollte nun nicht wegen der Nachverhandlungen riskiert werden.
Die Telekom-Aktie hat zuletzt sehr positiv auf die Entwicklung in den USA und die starken Zahlen reagiert. Das neue 52-Wochen-Hoch muss aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Auch das Chartbild sieht inzwischen wieder sehr vielversprechend aus. Anleger bleiben dabei.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.