Bei der Deutschen Telekom gehen derzeit viele Blicke auf die andere Seite des Atlantiks. In den USA plant der Konzern die Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint. Geht der Plan für die wachstumsstarke Tochter auf, dürfte das auch der Aktie neue Impulse geben. Doch die Zweifel am Zusammenschluss bleiben, der Justizminister ist sogar persönlich in die Sache verstrickt.
Die New York Post hat berichtet, dass der US-Justizminister William Barr bei der Offenlegung seiner Finanzen am 24. Dezember bekannt gab, dass er Zugang zu Aktienoptionen auf AT&T im Wert von 250.000 und 500.000 Dollar und AT&T-Dividenden im Wert zwischen 500.000 und einer Million Dollar habe. Als ehemaliger Leiter der Rechtsabteilung ist er zudem mit dem zweiten US-Platzhirsch Verizon verbunden.
Keine saubere Sache
Es erscheint deshalb durchaus fragwürdig, dass Barr laut dem Bericht planen soll, bei der Entscheidung über den Deal zwischen T-Mobile US und Sprint mitzureden. Immerhin wollen die Konzerne durch den Zusammenschluss die bisherigen Platzhirsche AT&T und Verizon angreifen. Als Justizminister ist Barr nun aber der Vorgesetzte von Makan Delrahim, dem Chef der Abteilung für Kartellfragen im Justizministerium – fraglich, ob Delrahim unter diesen Voraussetzungen frei entscheiden kann.
„Ich denke, Barr sollte seinen Anteil an AT&T verkaufen, falls er eine Rolle bei der Untersuchung spielen wird“, so der Ethikexperte und frühere Chef-Ethikberater von George W. Bush, Richard Painter, zur New York Post. Das Justizministerium lehnte einen Kommentar dagegen ab.
Es bleibt spannend
In den USA häuft sich die Kritik an der Sprint-Fusion. Eine mögliche Befangenheit Barrs spielt der Telekom hierbei nicht in die Karten. Sollte der Deal platzen, wäre das ein Rückschlag für den DAX-Konzern. Aktuell fehlen ohnehin die Impulse, Neueinsteiger sollten weiter abwarten. Akuter Handlungsbedarf besteht aber noch nicht. Wer investiert ist, beachtet bei der Dividendenperle den Stopp bei 12,50 Euro.