In der kommenden Woche soll die Versteigerung für den neuen Mobilfunkstandard 5G über die Bühne gehen. Doch nach wie vor bleibt offen, ob dieser Termin eingehalten werden kann. Nach den Platzhirschen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica hat am Dienstag auch Freenet gegen das Bieterverfahren geklagt. Das scheint bizarr, dennoch steigt die Wahrscheinlichkeit einer Verschiebung.
Bereits vor Wochen reichten die etablierten Netzbetreiber Klage gegen die Vergabevorschriften der Bundesnetzagentur ein. Telekom und Co befürchten, dass Wettbewerber ohne Netz zu gut gestellt sind und zu gute Konditionen für den Netzzugang bekommen könnten. Freenet behauptet nun das Gegenteil. Das Unternehmen befürchtet, dass ihm der Zugang zu Netzen erschwert wird und fordert einen verpflichtenden Zugang.
Egal, welche Partei letztlich Recht bekommt: Durch den nächsten Eilantrag steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Auktion verzögert. Mehr Interessen müssen gewahrt werden. Anleger sollten aber auch bedenken: Wenn sich beide Seiten ungerecht behandelt fühlen, ist es durchaus nicht abwegig, anzunehmen, dass die Netzagentur einen guten Job gemacht hat und die Vergabevorschriften ausgewogen sind.
Halteposition
Es ist offen, wie die Gerichte entscheiden. Klar ist aber, dass die 5G-Versteigerung für die Deutsche Telekom ein teures Vergnügen wird. Nach dem Einstieg von United Internet drohen noch höhere Kosten. Neueinsteiger sollten bei der T-Aktie deshalb weiter an der Seitenlinie bleiben. Wer investiert ist, bleibt bei der Dividendenperle an Bord.