Der französische Internet- und Telefonkonzern Iliad will die US-Tochter der Deutschen Telekom doch nicht mehr übernehmen. Das Projekt sei aufgegeben worden, nachdem auch ein verbessertes Angebot bei der Telekom-Führung auf Ablehnung gestoßen sei, teilte Iliad am Montagabend in Paris mit. Während T-Mobile nachgab, reagierte die Aktie der Deutschen Telekom bis jetzt kaum auf die Meldung.
"Diese Transaktion hätte großen Wert für die Aktionäre von Iliad und T-Mobile US geschaffen", ließen die Franzosen verlautbaren. Doch beim Preis kamen die Parteien wohl nicht zusammen. Die deutsche Konzernmutter und der Vorstand von T-Mobile US lehnten das jüngste Iliad-Angebot von 36 Dollar je Aktie für 67 Prozent der Anteile ab.
Starkes US-Geschäft
Die Telekom sucht schon seit einiger Zeit nach einem Käufer. Das sollte eigentlich kein großes Problem sein, das US-Geschäft läuft wie geschmiert. Kein Mobilfunkunternehmen in den USA legt derzeit ein solches Wachstum hin wie die Telekom-Tochter. Bevor Iliad Ende Juli überraschend in das Rennen um T-Mobile US eingestiegen war, galt der US-Mobilfunker Sprint als Top-Kandidat.
Nächste Chance
Zuletzt hatte es auch Medienberichte über ein Kaufinteresse des TV-Satellitenanbieters Dish gegeben. Dish-Chef Charlie Ergen wolle aber zunächst eine im November anstehende Auktion von Mobilfunk-Frequenzen abwarten, bevor er über eine konkrete Offerte spreche, meldete der Finanzdienst Bloomberg Anfang September unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Unter Druck
Der schwache Gesamtmarkt ist nicht spurlos an der Telekom-Aktie vorbeigegangen. Mit dem Rutsch unter die 11,20-Euro-Marke hat sich die charttechnische Situation zuletzt eingetrübt. Investierte Anleger bleiben vorerst dabei, beachten aber den Stopp bei 10,50 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)