Bereits seit Wochen dominieren die US-Fusion und die 5G-Versteigerung die Schlagzeilen bei der Deutschen Telekom. Doch beim Zusammenschluss der Tochter T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint gibt es aber auch Zweifel. Die Kartellwächter könnten die Fusion untersagen. Doch auch wenn der Deal genehmigt wird, bleiben Fragen offen.
Hohe Netzabdeckung
Um die Zustimmung der Behörden zu bekommen, haben T-Mobile US und Sprint weitreichende Zugeständnisse gemacht. In nur drei Jahren sollen 97 Prozent der Bevölkerung mit 5G-Netzanbindung abgedeckt werden. Es ist eine große Herausforderung, die auch mit Kosten verbunden ist.
Preisgarantie
Für den Zeitraum von drei Jahren garantieren die Konzerne zudem, dass die Preise für Endkunden nicht über das Niveau von Februar 2019 steigen werden. Mit seiner aggressiven Preisstrategie hatte T-Mobile US starkes Kundenwachstum generiert und den US-Mobilfunkmarkt in den vergangenen Jahren aufgemischt. Dürfen die Preise nicht mehr selbst bestimmt werden, droht diese Stärke verloren zu gehen.
Sprint-Schwäche
Sprint hat Milliardenverluste eingefahren und ist in den USA für eine mangelhafte Netzabdeckung berüchtigt. Der Konzern sieht sich eigenständig nicht in der Lage, die Wende zu schaffen. Die Telekom holt sich Probleme ins Haus, die erst einmal gelöst werden müssen.
Huawei-Risiko
In den USA kommt es nicht gut an, dass die Telekom in Europa mit Huawei zusammenarbeitet. Der chinesische Netzwerkausrüster steht auf der Schwarzen Liste von US-Präsident Donald Trump. In den USA kommt dies nicht gut an und dürfte auch künftig weitere Fragen aufwerfen.
Verlust des Top-Managers
Viele Experten rechnen damit, dass T-Mobile US-CEO John Legere nach einem möglichen Zusammenschluss das Unternehmen verlassen würde. Legere gilt als Vater des Erfolgs der Telekom-Tochter. Sein Abschied wäre entsprechend schmerzhaft und würde eine große Lücke hinterlassen.
Dabeibleiben
Die Fusion bietet Risiken. Doch eigenständig dürfte es kaum möglich sein, die Platzhirsche AT&T und Verizon anzugreifen. Eine Genehmigung dürfte sich deshalb trotz der Gefahren positiv für die Telekom auswirken. Anleger setzen auf den charttechnischen Ausbruch und bleiben dabei.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.