Die Deutsche Post möchte eine Lockerung bei den gesetzlichen Vorgaben für die Brieflaufzeiten erreichen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Mittwoch, dass die Post dieses Thema bei einer Beiratssitzung der Bundesnetzagentur angesprochen hat. Es gebe aber keine konkreten Pläne. Derzeit müssen von den an einem Werktag eingelieferten Briefen im Jahresdurchschnitt mindestens 80 Prozent am nächsten Werktag und 95 Prozent bis zum zweiten Werktag beim Empfänger ankommen.
Für eine Zustellung am nächsten Werktag müssten bestimmte Strecken innerhalb Deutschlands immer noch täglich geflogen werden, sagte der Sprecher. Wolle man darauf aus Klimaschutzgründen verzichten, "hätte das unmittelbar Auswirkungen auf die Brieflaufzeiten". Die Post habe aber "keine konkrete Forderung" erhoben, sondern den Punkt als Anregung zur Diskussion eingebracht. Dabei gehe es um die Frage, wie mittel- bis langfristig eine weitere Kosten- und Preissteigerung bei Briefdienstleistungen gemindert werden könne.
Weihnachtsgeschäft gestartet
Derweil ist die Deutsche Post in der arbeitsintensivsten Zeit des Jahres angekommen. Nicht zuletzt durch den Black Friday hat sich ein Teil des Weihnachtsgeschäfts nach vorne verlagert. So eine Glättung des Weihnachtsgeschäfts mache es für einen Logistiker "operativ einfacher", sagt Post-Finanzvorstand Melanie Kreis. Die Logik dahinter: Gäbe es keinen Black Friday, wären die Paketberge in der Woche vor Weihnachten noch höher als ohnehin schon - und die Logistiker müssten noch mehr zusätzliche Saisonkräfte beschäftigen.
Die Aktie der Deutschen Post hat sich in diesem Jahr bislang sehr stark entwickelt. Seit dem Tief im Januar liegt das Papier gut 44 Prozent im Plus. Sowohl charttechnisch als auch fundamental dürfte aber durchaus noch mehr drin sein. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen, alle anderen können auch auf dem aktuellen Niveau noch zugreifen. Ein Stopp bei 27,50 Euro sichert die Position nach unten ab.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
(Mit Material von dpa-AFX)