Die Spezialisten von Focus Money verweisen auf das Rückkaufprogramm der Deutschen Post, bei dem das Logistikunternehmen binnen eines Jahres für bis zu einer Milliarde Euro bis zu 60 Millionen eigene Aktien erwerben möchte. Bis Anfang Mai gab der Konzern bereits 100 Millionen Euro aus und kaufte die Aktie zu durchschnittlich 24,92 Euro. Fast zeitgleich entschied die Hauptversammlung, erneut 0,85 Euro Dividende je Anteil auszuschütten. Das entspricht einer Summe von gut einer Milliarde Euro. Stephan Bauer, Analyst des Bankhauses Lampe, schätzt, die Post werde die im nächsten Jahr auszuzahlende Dividende für das laufende Jahr auf einen Euro pro Aktie erhöhen.
Ob diese Erhöhung wahr wird, hängt maßgeblich von der weiteren Zusammenarbeit mit Amazon ab. Derzeit lässt das Internet-Handelsunternehmen die Pakete von der Post-Tochterfirma DHL ausliefern, doch seit ein paar Monaten testet die US-Firma in München einen eigenen Zustelldienst. In Großbritannien haben entsprechende Amazon-Aktivitäten die Royal Mail bereits Wachstum gekostet. Doch so weit ist es in Deutschland noch nicht.
Der Vorstand sagt, die Deutsche Post profitiere vom Ausbau des europäischen Paketnetzes und von den dynamisch wachsenden Online-Bestellungen. Das belegen auch die überraschend guten Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres. Vorstandsvorsitzender Dr. Frank Appel bestätigte die Gewinnziele für das Gesamtjahr. Die Analysten von Goldman Sachs werten das gute Auftaktquartal als Zeichen für ein starkes Gesamtjahr und geben das Kursziel mit dem Rekordwert von 32 Euro an. Die Spezialisten von Focus Money raten dazu, die mit einem KGV von 13 für dieses und 12 für nächstes Jahr bewertete Aktie mit einem Kursziel von 31 Euro und einer Absicherung bei 22,71 Euro zu kaufen.