Die Aktie der Deutschen Post ist am Mittwoch einer der schwächsten Titel im DAX. Für Verunsicherung sorgt die Meldung wonach der zur niederländischen Post gehörende Postcon-Konzern das Briefgeschäft des DAX-Unternehmens angreifen will. Zudem äußerten sich die US-Bank JPMorgan kritisch.
Postcon will mit einem neuen Vertrieb und einer verkleinerten Mannschaft seine Marktanteile im Briefgeschäft erhöhen. Der Konzern peilt eigenen Angaben zufolge an ihren Anteil von derzeit acht Prozent auf 12 bis 13 Prozent auszubauen. Dabei setzt Postcon, die sich ausschließlich auf die Zustellung von Geschäftspostkonzentrieren, vor allem auf die mehrfachen Portoerhöhungen ihres Bonner Konkurrenten. Hierdurch „ist der Markt in Bewegung geraten, die Kunden sind eher bereit zu wechseln“, so Postcon-Geschäftsführer Rüdiger Gottschalk der FAZ. Das Unternehmen wolle Preis- und Kostenführer in dem Bereich bleiben. Die Post hatte erst zum Jahresanfang das Porto für den Standardbrief um zwei auf 62 Cent erhöht.
„Relativ teuer“
Christopher Combe hat das Kursziel für die Post-Aktie zwar von 28,60 auf 29 Euro angehoben, die „Neutral“-Einstufung aber bestätigt. „Vor dem Hintergrund der Restrukturierung und des Risikos von Streiks erscheint die Aktie relativ teuer“, so der Analyst. Langfristig sei das Papier aber attraktiv, weshalb Anleger größere Kursrücksetzer als Chance sehen sollten.
Dabeibleiben
Die Deutsche-Post-Aktie ist im Branchenvergleich mit einem 2015er-KGV weiterhin günstig bewertet. Zudem wurde zuletzt die Dividende erhöht und die Rendite beläuft sich derzeit auf rund drei Prozent. DER AKTIONÄR rät daher weiterhin zum Kauf der Aktie. Das Kursziel lautet weiterhin 37 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)