Die heutigen Schlagzeilen zur Deutschen Post lesen sich eigentlich ganz gut. Demnach will der Logistikriese auch im kommenden Jahrzehnt weiter wachsen. Dennoch ist die Aktie heute das Schlusslicht im DAX.
Die Deutsche Post bleibt auf Wachstumskurs, wird aber etwas vorsichtiger beim Setzen neuer Ziele. Bis zum Jahr 2022 soll der operative Gewinn (Ebit) auf mindestens 5,3 Milliarden Euro steigen, wie der DAX-Konzern bei der Vorlage seiner neuen "Strategie 2025" am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Dabei setzt Vorstandschef Frank Appel auch auf eine stärkere Digitalisierung. Am bisherigen Ziel eines operativen Gewinns von mehr als fünf Milliarden Euro für das kommende Jahr halten die Bonner fest. Dieses Ziel stammt im Kern bereits aus dem Jahr 2014.
Jetzt gibt der Vorstand zunächst nur Ziele für die nächsten drei Jahre aus: "Angesichts der zunehmenden Volatilität in unseren Märkten und im gesamtwirtschaftlichen Kontext werden wir unsere mittelfristigen Finanzziele zukünftig in einem flexibleren Prozess entwickeln", sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Daher teile der Konzern zunächst nur Ziele bis 2022 mit. Dazu gehört, dass der freie Barmittelzufluss in den Jahren 2020 bis 2022 kumuliert zwischen 4,5 und 5,5 Milliarden Euro erreichen soll.
Die mindestens 5,3 Milliarden Euro seien das, "was wir aus eigener Kraft umsetzen können", erläuterte die Finanzchefin. "Aber die Gesetze der Schwerkraft gelten auch für uns." Wenn sich die Lage außerordentlich verschlechtere, könne das natürlich Auswirkungen haben. Die Ziele für die weiteren Jahre würden dann später fortgeschrieben. "Damit geben wir unseren Investoren mittelfristige Planungssicherheit", sagte Kreis. Die Ziele für 2023 will der Vorstand im März 2021 bekanntgeben.
Der Gewinn steigt zu langsam …
An der Börse reagierten Anleger enttäuscht auf die Nachrichten. Die Post-Aktie gab um knapp drei Prozent nach und ist damit aktuell der schwächste Werte im DAX. Analysten bemängeln in erster Linie, dass die Gewinnprognosen für die kommenden Jahre hinter ihren Erwartungen zurückblieben. Experte William Fitzalan Howard von der Berenberg Bank wertete vor allem das Szenario der Post für die Kapitalausgaben und den freien Barmittelzufluss als enttäuschend.
DER AKTIONÄR bleibt indes für die Aktie der Deutschen Post zuversichtlich gestimmt. Anleger sollten trotz des heutigen Kursrückgangs Ruhe bewahren. Der Stopp kann bei 24,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.