Die Aktie der Deutschen Post startet mit einem leichten Kursplus in den heutigen Handel. Dabei gibt es eine Meldung, die den Aktionären eher weniger schmecken dürfte. So hält die Bundesnetzagentur die neuen Preise des Logistikriesen, die Privatkunden für Pakete zahlen müssen, für zu hoch. Man wolle in einem offiziellen Verfahren prüfen, ob die Post ihre Preise missbräuchlich erhöht habe, hieß es von der Bonner Behörde.
"Es gibt deutliche Hinweise, dass die Post einseitig zu Lasten von Privatkunden ungerechtfertigte Erhöhungen der Paketpreise vorgenommen hat", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Die Regulierungsbehörde vermutet, dass die neuen Paketpreise die tatsächlich anfallenden Kosten überschreiten. Unter Wettbewerbsbedingungen könnten sie nicht verlangt werden. Zunächst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwoch) über das Vorgehen der Behörde berichtet.
Die Post hatte ihre Preise für Privatkunden zum Jahreswechsel erhöht. Bei den unterschiedlichen Arten von Paketen fiel die Anhebung verschieden aus. Ein bis zu zwei Kilo schweres, mittelgroßes Päckchen zum Beispiel kostet in der Filiale für den Inlandsversand nun 4,79 Euro, zuvor waren es 4,50 Euro. Der Versand eines 10-Kilo-Pakets verteuerte sich um einen Euro auf 10,49 Euro. Im Schnitt stiegen die Preise um drei Prozent. Zuvor hatte der Konzern seine Gebühren für Pakete zuletzt 2017 angehoben. Die Bundesnetzagentur kann die Post gegebenenfalls auffordern, die Preise neu anzupassen.
Eine Preisanpassung nach unten wäre für die Deutsche Post natürlich ärgerlich, jedoch für das Konzernergebnis und die Aktie letztlich auch kein Beinbruch. DER AKTIONÄR bleibt für den DAX-Titel mittel- bis langfristig nach wie vor zuversichtlich gestimmt.
Wegen der jüngsten Eintrübung des Charts drängt sich aktuell ein Kauf aber vorerst nicht unbedingt auf. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei und beachtet den Stoppkurs bei 27,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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