Die Finanzchefin der Deutschen Post, Melanie Kreis, hat im Rahmen eines Interviews erneut das Gewinnziel des DAX-Konzerns für das Jahr 2020 bestätigt. Demnach werde der Bonner Logistikriese sein EBIT auf 5,0 Milliarden Euro steigern. Hierfür sei aber laut Kreis vor allem auch eine Entwicklung entscheidend.
So betonte Kreis im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, dass man auf eine Portoerhöhung bis Ende Juni hoffe. "Das Problem ist: Die Briefmengen schrumpfen jedes Jahr um etwa drei Prozent. Wir haben aber ein betriebliches Netzwerk mit Fixkosten und müssen sechs Tage die Woche zustellen. Gleichzeitig steigen unsere Kosten massiv, wir hatten zum Beispiel erst im Oktober eine Lohnerhöhung um drei Prozent." Zudem erhöhte sie auch mit einer weiteren Aussage indirekt den Druck auf den Staat, der mit 20,6 Prozent immer noch der größte Anteilseigner der Post ist: "Wenn man möchte, dass wir unsere Leute gut bezahlen, dann muss man uns einen gewissen Preiserhöhungsspielraum zugestehen."
Fünf Milliarden Euro sind möglich
Die Portoerhöhung ist auch ein wichtiger Punkt, um das von vielen Experten als ehrgeizig eingestufte Ziel beim Betriebsgewinn im kommenden Jahr zu erreichen. "Ich verstehe, dass die fünf Milliarden Euro sportlich aussehen, und sie werden auch immer noch kritisch hinterfragt. Aber wir im Vorstand stehen absolut hinter diesen Zielen", sagte Kreis, die zu den wenigen Frauen in den Chefetagen von Dax-Konzernen zählt. Sie ist seit 2004 bei der Deutschen Post und seit 2014 im Vorstand. So sei der erwartete Anstieg des Betriebsgewinns im internationalen DHL-Geschäfte von den 2019 erwarteten 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro auf mehr als 3,7 Milliarden Euro realistisch.
"Und der Gewinn unserer Post- und Paketsparte in Deutschland soll bis 2020 auf 1,6 Milliarden Euro steigen", sagte sie. "Für dieses Jahr erwarten wir eine Spanne von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro. Diese große Spanne liegt unter anderem an der immer noch offenen Portoentscheidung."
Aktie bleibt ein Kauf
DER AKTIONÄR hält nach wie vor an seiner Kaufempfehlung für die Post-Papiere fest. Die Chancen stehen durchaus gut, dass es nach dem „Horrorjahr“ 2018 im laufenden Jahr wieder deutlich besser läuft. Die Aktie lockt mit einem attraktiven Chartbild, mittel- bis langfristig guten Perspektiven sowie einer ordentlichen Dividendenrendite von fast vier Prozent.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
(Mit Material von dpa-AFX)