Lufthansa-Aktien stehen am Montag wieder einmal im Fokus. Börsianer erkannten positive Impulse von einer Pressekonferenz mit dem Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr am Sonntag. Seiner Meinung nach dürfte sich bei den am Mittwoch anstehenden Verkehrszahlen für Mai der positive Trend fortsetzen. Ein Händler sah darin zwar keinen großen Kurstreiber. Dennoch gebe es eine gute Chance für einen Ausschlag der Aktien nach oben. Gegen Mittag notierte die Aktie der Lufthansa zwar leicht mit 0,3 Prozent im Minus, das Papier konnte sich aber im Vergleich zum DAX gut behaupten, der 0,7 Prozent nachgab.
Extra-Gebühr sorgt für Wirbel
Im Blickpunkt stand zu Wochenbeginn außerdem die angekündigte Extra-Gebühr der Lufthansa bei Buchungen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat diese als schlechte Nachricht insbesondere für Geschäftsreisende kritisiert. "Die neue Extra-Gebühr beim Buchen von Flügen der Lufthansa Group kennt auf Kundenseite und bei Reisemittlern nur Verlierer: Ein Flugticketkauf über neutrale Buchungskanäle - egal ob über Internet-Portale oder über stationäre Reisebüros - wird für alle teurer", erklärte der Verband am Wochenende in Berlin.
Europas größter Luftverkehrskonzern will ab September eine Extragebühr von 16 Euro pro Ticket erheben, das über globale Reservierungssysteme (GDS) gebucht wird. Grund seien jährliche GDS-Kosten in Höhe eines dreistelligen Euro-Millionenbetrags. Lufthansa kündigte aber an, alternative und zuschlagfreie Buchungsmöglichkeiten etwa über die eigenen Web-Portale anzubieten.
US-Bank skeptisch
Skeptisch gegenüber der Aktie der Deutschen Lufthansa präsentierten sich die Analysten von JPMorgan. Sie haben das Kursziel von 12,00 auf 11,50 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Underweight" belassen. Nach den starken Zahlen der Fluggesellschaft zum ersten Quartal habe er seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) angehoben, schrieb Analyst Jamie Baker in einer Branchenstudie vom Montag. Da er seine Annahmen für die Durchschnittskosten je angebotenen Sitzplatzkilometer exklusive der Treibstoffkosten jedoch angehoben habe, habe er das Kursziel leicht gekappt.
Etwas optimistischer sieht DER AKTIONÄR die aktuelle Lage der Aktie. Wichtig ist jedoch aus charttechnischer Sicht, dass die Unterstützung bei 12,09 Euro verteidigt werden kann. Risikobereite Anleger warten vor einem Einstieg zudem den Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends sowie die Rückeroberung der 13-Euro-Marke ab.
(Mit Material von dpa-AFX)