Die Aktie der Deutschen Lufthansa ist am Donnerstagnachmittag an die DAX-Spitze gestürmt. Mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 13,69 Euro lag das Papier zum Handelsende damit klar vor Bayer und Merck. Der europäische Reise- und Freizeitsektor profitierte insgesamt von der anhaltenden Talfahrt der Ölpreise, welche den wichtigen Kostenpunkt Treibstoff verbilligen. Saudi-Arabiens Ölminister kündigte bei der laufenden Konferenz der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) an, diese werde ihre Produktion nicht verringern.
Abwartende Haltung der Opec
Nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ihre Fördermenge nicht gekürzt hat, sind die Ölpreise am Donnerstag um über fünf Dollar eingebrochen. So sank der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Januar um 5,14 Dollar auf 72,57 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit September 2010. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 4,90 Dollar auf 68,76 Dollar. Erstmals seit Juni 2010 fiel der US-Ölpreis damit unter die Marke von 70 Dollar.
Trotz des jüngsten Absturzes der Ölpreise will die Opec ihr bisheriges Förderziel von 30 Millionen Barrel am Tag nicht kürzen. Darauf verständigten sich die Energieminister der zwölf Mitgliedstaaten in Wien. "Wir wollen abwarten, wie sich der Markt entwickelt", sagte Opec-Generalsekretär Abdalla El-Badri. Vor allem Saudi-Arabien hatte sich gegen eine Förderkürzung ausgesprochen, während dies Länder wie Venezuela ausdrücklich gefordert hatten.
Wichtige charttechnische Hürde
Dazu kamen Aussagen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Ihm zufolge hält die Fluggesellschaft an den Änderungsplänen für die Pilotengehälter fest. Der Streit um die Übergangsversorgung der Piloten bis zur Rente hatte in diesem Jahr schon für mehrere Streiks gesorgt. Dies alles sorgte für ein reges Interesse an der Aktie der Deutschen Lufthansa. Aus charttechnischer Sicht nähert sich der Wert der Marke von 14 Euro. Gelingt der Sprung darüber wäre dies als erstes positives Signal nach der steilen Talfahrt der vergangenen Monate zu werten.
(Mit Material von dpa-AFX)