Die zuletzt veröffentlichten Zahlen der Deutschen Börse konnten sich sehen lassen. Zuletzt war das beherrshcende Thema die geplante Fusion mit der London Stock Exchange (LSE). Durch die Insiderhandel-Vorwürfe gegen Deutsche-Börse-CEO Carsten Kengeter rückte der Zusammenschluss etwas in den Hintergrund. Auch wenn Kengeter zu den Anschuldigungen gegen seine Person nicht viel Worte verlor: Für die Fusion mit der LSE ist er zuversichtlich.
Kengeter guter Dinge
Vor allem mit dem Verkauf der Tochter Clearnet in Frankreich hofft Kengeter die Aufseher für sich zu gewinnen. „Wir sind nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, dass wir mit diesem Vorschlag den relevanten Kern der EU-Anforderungen treffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende gestern auf der Pressekonferenz zu den Zahlen. Bis Anfang April will sich die Kommission noch Zeit lassen, bis eine endgültige Entscheidung fällt.
Eine härtere Nuss für den Marktbetreiber könnte dagegen die hessische Börsenaufsicht sein. Bereits das Vorhaben der Deutschen Börse zukünftig von London aus zu agieren hatte die Aufseher verstimmt. Die Vorwürfe des Insiderhandels gegenüber Kengeter könnten nach Meinung von Insidern das Fass zum Überlaufen bringen und ein Nein zur Fusion herbeiführen.
Kaufen
Egal, ob es am Ende zur Fusion kommt, oder nicht: Die Deutsche Börse ist breit aufgestellt und sollte weiterhin von steigenden Zinsen profitieren. Auch die politischen Unsicherheiten in Europa durch zahlreiche Wahlen im laufenden Jahr könnten das Handelsvolumen erhöhen und so die Erlöse treiben. Anlegern wird die Investition mit einer Dividendenrendite von 2,8 Prozent versüßt. DER AKTIONÄR stuft die Aktie unverändert als Kauf mit Ziel 100 Euro ein. Bei 65 Euro sollte ein Stopp platziert werden.