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28.07.2021 Fabian Strebin

Deutsche Börse schlägt Q2-Erwartungen: Aktie schmiert dennoch brutal ab

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Deutsche Börse

Die Deutsche Börse hat im zweiten Quartal von den jüngsten Übernahmen profitiert. Die Nettoerlöse legten in den drei Monaten April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 882 Millionen Euro zu, wie der im Dax notierte Konzern am Dienstagabend in Frankfurt nachbörslich mitteilte. Der Anstieg geht vor allem auf das unter anderem durch Übernahmen kräftig ausgebaute Geschäft außerhalb der volatilen Aktienmärkte zurück. Anleger verkaufen die Aktie trotzdem stark ab, denn den Märkten reicht das nicht.

Die Rückgänge im Geschäft mit der Absicherung von Risiken, Aktien und der Aufbewahrung von Wertpapieren konnten damit zwar ausgeglichen werden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im zweiten Quartal um 18 Prozent auf 518 Millionen Euro nach oben. Unter dem Strich betrug der Gewinn 311  Millionen Euro (Vorjahr: 257 Millionen). Mit dem Ergebnis schnitt der Konzern etwas besser ab, als Experten es erwartet hatten - allerdings war das zum Teil auf Einmaleffekte zurückzuführen.

Prognose für 2021 lediglich bestätigt

"Gerade in einem zyklisch herausfordernden Marktumfeld wie im zweiten Quartal 2021 wird die Bedeutung von M&A-Wachstum deutlich", sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer laut Mitteilung. "Auch unsere Minderheitsbeteiligungen gewinnen zunehmend an Relevanz für unser Unternehmen." Die Prognosen für das laufende Jahr und die Ziele für 2023 bestätigte die Deutsche Börse: So sollen die Nettoerlöse 2021 um rund zehn Prozent auf 3,50 Milliarden Euro steigen. Beim operativen Gewinn wird ein Wert von rund zwei (2020: 1,9) Milliarden Euro angepeilt. Bis 2023 will Konzernchef Theodor Weimer die Erlöse auf rund 4,30 Milliarden Euro steigern.

Märkte nicht zufrieden

Am Aktienmarkt wurden die Zahlen zur Wochenmitte verhalten aufgenommen. Die zuletzt ohnehin schwach gelaufenen Deutsche-Börse-Anteile weiteten nach einem bereits mauen Start in den Tag ihre Verluste kräftig aus. Mit einem Abschlag von zuletzt fast vier Prozent waren die Papiere im frühen Handel der schwächste Wert im DAX. Auf die Zahlen zum zweiten Quartal reagierten die meisten Experten bisher mit ähnlichem Tenor: Erlöse und operatives Ergebnis seien zwar etwas besser als erwartet ausgefallen, dies sei aber zum Teil auf Einmaleffekte zurückzuführen. Jefferies und JPMorgan bestätigten aber zunächst ihre positive Einstufung der Aktie und die Kursziele von 167 Euro beziehungsweise 170 Euro.

Aktie hinkt hinterher

Die von Weimer in Aussicht gestellten mittelfristigen Ziele wurden von den Analysten zwar überwiegend gelobt, für einen weiteren Börsenturbo reichte das aber nicht. Aktuell liegt das Papier in etwa auf dem Niveau von Anfang 2020, während der Dax seitdem um fast ein Fünftel zulegen konnte. Vom Rekordhoch bei etwas mehr als 170 Euro vor einem Jahr ist die Aktie inzwischen rund ein Fünftel entfernt.

Deutsche Börse (WKN: 581005)

Die Deutsche Börse machte in den letzten Jahren deutliche Fortschritte und ist strategisch auf dem richtigen Weg. Die Anleger honorieren das allerdings noch nicht. Die 200-Tage-Linie bei 138,90 Euro wurde nun nach unten gerissen und somit ein Verkaufssignal generiert. Anleger greifen nicht in das fallende Messer, Investierte beachten den Stopp bei 120,00 Euro.

Mit Material von dpa-AFX.

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