Karsten Kengeter, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse, hat von den Aktionären eine zweite Chance bekommen. Trotz des geplatzten Zusammenschlusses mit der London Stock Exchange stimmten auf der Hauptversammlung 83,9 Prozent für seine Entlastung. Die Deutsche Börse arbeitet zudem parallel im Hintergrund daran, die Vorwürfe wegen gegen den Manager Insiderhandels aus der Welt zu räumen.
Deal in Vorbereitung
Laut Handelsblatt verhandeln Kengeters Anwälte mit der Staatsanwaltschaft über eine Einstellung des Verfahrens. Gleichzeitig läuft gegen die Deutsche Börse ein Verfahren, da die geplante Übernahme der London Stock Exchange zu spät publik gemacht worden war. Der Nachrichtendienst Bloomberg berichtete bereits, bevor es eine Ad-hoc Meldung des Unternehmens gab. Die Ordnungswidrigkeit könnte der Konzern mit einer Zahlung von bis zu zehn Millionen Euro beilegen.
Dabeibleiben
Einige Unsicherheit würde verschwinden, wenn die Deutsche Börse endlich die Rechtsstreitigkeiten rund um den gescheiterten Zusammenschluss und die Anschuldigungen gegen Kengeter ausräumen könnte. Die Aktie hat sich trotz des geplatzten Deals mit der London Stock Exchange zuletzt positiv entwickelt. Aufgrund des Dividendenabschlags vergangene Woche ist der Kurs wieder unter die Marke von 90 Euro gesunken. Da das Kursziel des AKTIONÄR von 100 Euro fast erreicht ist, bietet sich kein Neueinstieg mehr an. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei.