Aktien von Börsenbetreibern profitieren in der Regel von volatilen Märkten. Auch wenn die Kurse von einem Hoch zum nächsten stürmen, reißt das aufgrund des steigenden Handelsvolumens diese Papiere mit. Bei der Deutschen Börse herrschte seit Sommer ein Abwärtstrend vor, der im letzten November geknackt wurde. Aus dem Seitwärtstrend könnte die Aktie aber nun ausbrechen, denn morgen am Mittwoch, dem 10. Februar, werden die die Zahlen für 2020 veröffentlicht.
Vom Unternehmen selbst befragte Analysten rechnen für das abgelaufene Jahr mit kräftigem Wachstum. Im Schnitt erwarten die Experten bei den Nettoerlösen einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um rund acht Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro. Der Gewinn sollte demnach um zehn Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro gestiegen sein. Bereinigt um Sondereffekte wie Aufwendungen für Übernahmen und den Konzernumbau wird ein Überschuss von etwas mehr als 1,2 Milliarden erwartet. Das wäre ebenfalls ein Plus von rund zehn Prozent zum Vorjahr. Die Anteilseigner sollten davon mit einer um 23 Cent erhöhten Dividende von 3,13 Euro profitieren. Das wären alles Rekordwerte.
Übernahmen helfen 2020
Mit den von Experten erwarteten Ergebnissen würde die Börse Weimers Ziele erfüllen. Er hatte für das vergangene Jahr das Ziel ausgegeben, die Nettoerlöse aus eigener Kraft um mindestens fünf Prozent zu steigern und einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von rund 1,20 Milliarden Euro zu erzielen. Neben dem regen Handel an den Märkten infolge der Krise helfen der Börse auch Übernahmen der vergangenen Jahre. Der seit Anfang 2018 amtierende Konzernchef Weimer will die Deutsche Börse mit Zukäufen vor allem außerhalb des Aktiengeschäfts oder dem dazugehörigen Derivate-Bereich noch unabhängiger von den starken Schwankungen an diesen Märkten machen. Im Vergleich zu Wettbewerbern ist der Konzern schon recht breit aufgestellt.
Die Börse hat die Erfolge von CEO Weimer im vergangenen Jahr bisher nicht ausreichend gewürdigt. Die Zahlen zum abgelaufenen Jahr könnten das ändern. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt mit 157,00 Euro fast ein Fünftel über dem aktuellen Niveau. DER AKTIONÄR traut dem Titel noch mehr zu und hat ein Kursziel von 185,00 Euro ausgegeben. Der Stopp sollte bei 120,00 Euro platziert werden. Anleger kaufen morgen nach Zahlen, falls die Geschäftsentwicklung überzeugt.
Mit Material von dpa-AFX.