Die Deutsche Börse hat mit den Zahlen zum abgelaufenen Quartal enttäuscht. Die Nettoerlöse stiegen um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 624 Millionen Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich um mehr als zwölf Prozent auf 314 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb allerdings weniger hängen, als erhofft.
Der Überschuss ging um vier Prozent auf 176 Millionen Euro zurück. Analysten hatten auf 229 Millionen Euro gehofft. Auch der Ausblick bleibt verhalten: Finanzvorstand Gregor Pottmeyer rechnet nur mehr damit das untere Ende der Zielspanne zu erreichen. Demnach müsste der Überschuss auf Jahressicht um zehn Prozent zulegen.
In den laufenden Verfahren des Bundeamtes für Finanzdienstleistungen gegen den Konzern und den Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter hat die Deutsche Börse AG insgesamt 10,5 Millionen Euro für drohende Geldbußen zurückgestellt.
Wette auf steigende Volatilität
Die Zahlen der Deutschen Börse enttäuschen. Allerdings sollte der Konzern profitieren, wenn die US-Zinsen weiter steigen und die Tochterunterfirma Clearstream deswegen mehr Geschäft macht. Steigt zudem die Volatilität an den Märkten im zweiten Halbjahr wieder an, sollte sich das in einem höheren Handelsvolumen niederschlagen.
Noch ist nichts angebrannt bei der Aktie der Deutschen Börse. Der Marktbetreiber kann im laufenden Jahr eigentlich nur noch positiv überraschen. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei. Das Kursziel liegt bei 120,00 Euro. Ein Stopp sollte bei 70,00 Euro platziert werden.