Die Fusion zwischen Deutsche Börse und NYSE Euronext hat eine wichtige Hürde genommen. Dank der Sonderdividende wurde eine Klage der NYSE-Anleger abgewendet. Die Aktie des Frankfurter Börsenbetreibers bleibt günstig bewertet.
Die Deutsche Börse und die New York Stock Exchange haben widerspenstige Aktionäre mit der angekündigten Sonderdividende scheinbar milde gestimmt. Der Weg für ihre Fusion dürfte damit frei sein. Die 620 Millionen Euro schwere Ausschüttung hat laut Gerichtsunterlagen geholfen, einen Streit vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware beizulegen. NYSE-Aktionäre hatten beklagt, dass sie durch den Zusammenschluss benachteiligt werden und deshalb eine Verbesserung des Angebots verlangt.
Erleichterung
Dank der von den Aufsichtsgremien von Deutscher Börse und NYSE Euronext abgenickten Sonderdividende haben die NYSE-Anleger aber nun ihre Abwehrhaltung aufgegeben und sich zu einem Vergleich bewegen lassen. Der New Yorker Börsenbetreiber zeigte sich daraufhin erleichtert. "Wir sind erfreut darüber, dass wir dieses Thema hinter uns haben", so ein NYSE-Sprecher. Durch den Vergleich sei ein teures und langwieriges Gerichtsverfahren abgewendet worden. Die Deutschen Börse bestätigte die Einigung. Allerdings muss diese noch von einem Richter abgesegnet werden.
Anleger haben das Wort
Nächster Schritt auf dem Weg zur Fusion zum größten Börsenbetreiber der Welt ist die außerordentliche Hauptversammlung der NYSE Euronext. Am 7. Juli sollen die Aktionäre dem Zusammenschluss zustimmen. Die Chancen stehen gut, dass sie die Fusion bejahen, schließlich winkt ihnen bei Abschluss der Transaktion eine Dividende von 1,37 Dollar je Aktie.
Günstig bewertet
Die hoffnungsvolle Fusion der Deutschen Börse mit NYSE Euronext ist auf bestem Wege. Bis Ende des Jahres soll sie über die Bühne gehen. Die Aktie des Frankfurter Börsenbetreibers ist mit einem 2011er-KGV von 11 günstig bewertet. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner Kaufempfehlung. Das Kursziel lautet unverändert 68 Euro. Ein Stoppkurs bei 49 Euro sichert ab.