Die Aktie der Deutschen Börse befindet sich im Aufwärtstrend. Nach einer zwischenzeitlichen Konsolidierung wurde mit dem Sprung über die 80-Euro-Marke ein neues Kaufsignal generiert. Am Montag (27. Juli) werden Quartalszahlen veröffentlicht.
Die Deutsche Börse profitiert von der zuletzt deutlich gestiegenen Volatilität. Nach dem bereits sehr guten ersten Quartal deutet die jüngste Handelsstatistik an, dass dieser Trend sich auch im zweiten Quartal fortgesetzt hat. „Jeder Anstieg der Umsätze an der Terminbörse Eurex um 15 Prozent schlägt mit einem Aufschlag von rund zehn Prozent auf den Konzerngewinn durch“, rechnet Chris Turner von Goldman Sachs vor. Der Analyst traut der Deutschen Börse daher mindestens das obere Ende der Umsatz- und Gewinnziele für 2015 zu und sieht die Aktie erst bei 101,00 Euro fair bewertet. DER AKTIONÄR erwartet einen Umsatz von 2,38 Milliarden Euro und einen Gewinn je Aktie von 4,09 Euro.
Turner hat noch eine zweite Rechnung aufgemacht: Steigt das Handelsvolumen, steigt nicht nur der Gewinn. Denn mit jedem Anstieg des Überschusses um zehn Prozent erhöht sich der finanzielle Spielraum um etwa 510 Millionen Euro. Durch die verbesserte Kapitalstruktur würde die begrenzte strategische Flexibilität ihre Fesseln verlieren, so der Analyst.
Der größere Spielraum könne unter anderem für Zukäufe genutzt werden. Auch Philip Middleton von Merrill Lynch hebt die jüngsten Anzeichen für eine aktivere strategische Ausrichtung hervor. Ein Beispiel dafür sei die Übernahme der restlichen Anteile am Indexanbieter Stoxx. Weitere Abschlüsse sollten folgen. Die Aussichten für die Deutsche Börse sind gut. Nach dem Dauerbrenner Griechenland dürften zunehmende Sorgen um das Wirtschaftswachstum Chinas sowie die anstehende Zinswende in den USA für eine anhaltend hohe Volatilität an den heimischen Aktienmärkten sorgen. Die Quartalsbilanz wird am kommenden Montag erwartet. Die Zahlen sollten den Trend untermauern.
Die Aktie ist zuletzt auf ein Mehrjahreshoch gesprungen. Eine dynamische Fortsetzung und neue Höchstkurse sind wahrscheinlich, ob es aber dieses Jahr schon für dreistellige Kurse reicht, bleibt fraglich. DER AKTIONÄR spekuliert im Derivate-Musterdepot mit Hebel auf steigende Kurse bei dem DAX-Konzern.