Die Deutsche Börse befindet sich trotz der geplatzten Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) vor mehr als drei Jahren auf der Suche nach geeigneten Übernahmezielen. Deshalb hat der Konzern auch ein Gebot für die Borsa Italiana abgegeben. Von Anfang an waren die Chancen aber eher gering. Nun ist die Sache wahrscheinlich entschieden, die Aktie steht zudem an einer wichtigen Chartmarke.
Noch gestern hieß es, dass die LSE, die die Borsa Italiana aus kartellrechtlichen Gründen verkauft, demnächst eine Shortlist aus zwei der drei engsten Favoriten für den Kauf erstellen könne. Neben der Deutschen Börse waren das noch die Schweizer Six und die französische Euronext. Six und Deutsche Börse hätten zuletzt noch Zugeständnisse gemacht, berichtete die Börsen-Zeitung. Six habe zudem das höchste Gebot abgegeben, wohl deutlich über vier Milliarden Euro.
Euronext macht es anscheinend
Allerdings ist die LSE nun in exklusive Gespräche mit der Euronext eingetreten, das geht aus einer Meldung von heute hervor. Ursprünglich sollte bis 16. Oktober eine Entscheidung über den Verkauf fallen, das könnte nun deutlich schneller gehen. Die Deutsche Börse ist demnach raus. CEO Theodor Weimer hat es bisher nicht geschafft, größere Übernahmen zu tätigen. Dabei sind die Kassen prall gefüllt und die Konsolidierung im Bereich der Börsenplatzbetreiber und Anbieter von Finanztechnologie dürfte weitergehen.
Grundsätzlich ist die Aktie dennoch eine gute Absicherung gegen fallende Kurse am Gesamtmarkt, da die Deutsche Börse von steigender Volatilität profitiert. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand. Vor einem Neueinstieg sollte allerdings folgendes beachtet werden: Der Kurs notiert derzeit auf Höhe der 200-Tage-Linie bei 147,32 Euro. Reißt die Notierung diese Marke in den kommenden Tagen, wäre das ein Verkaufssignal. Dreht der Kurs allerdings wieder spürbar nach oben, können Anleger dazukaufen.
DER AKTIONÄR hat einen Stopp bei 120,00 Euro gesetzt.